Dresdner Fernsehturm: Seilbahn-Pläne plötzlich wieder aktuell
Dresden - Etwa 70 Millionen Euro Gesamtkosten, protestierende Anwohner und ein Verkehrskonzept, was im besten Fall in den wichtigsten Punkten rechtzeitig fertig wird: Die mit viel Fördergeld gestützte Fernsehturm-Sanierung wackelt wieder. Jetzt holt der Fernsehturm-Verein zum Gegenschlag aus.
Ein Seilbahn-Spezialist hat jetzt auf Bitten des Fernsehturm-Vereins drei Angebote vorgelegt.
Es handelt sich um das Südtiroler Unternehmen Leitner, das mit Planung und Bau von Seilbahnen (hauptsächlich für Skigebiete) jährlich eine Milliarde Euro umsetzt. In knapp 4000 Metern Höhe entsteht beispielsweise gerade die höchste Seilbahnüberquerung der Alpen. In Mexiko-Stadt baut Leitner eine elf Kilometer lange Seilbahn als Teil des öffentlichen Nahverkehrs.
Der Verein steht seit Jahren hinter der Idee, den Fernsehturm per Seilbahn an Dresden anzubinden. Jahrelang wurde dies als zu teuer und nicht machbar verworfen.
Nun also der erneute Vorstoß, das sind die drei Möglichkeiten:
Eine Seilbahn mit acht Sitzplätzen würde in der "kurzen Variante", also vom Elbufer zur Turmplattform hinauf laut Leitner 3,7 Millionen Euro kosten.
Eine zweite geprüfte Variante würde am Kiessee Leuben starten und entlang des Niedersedlitzer Flutgrabens zum Turm führen. Die angegebenen Kosten dafür: 10,4 Millionen Euro bei einer Länge von 2400 Metern.
Eine weitere Alternative würde vom Turm über ein Waldgebiet und dann geführt durch eine Winkelstation an die andere Elbseite reichen. Kosten: 12,3 Millionen Euro bei 1500 Meter Länge. Bei dieser Variante würden keine Wohngrundstücke überfahren.
"In drei Jahren ist der Turm fertig, in drei Jahren wäre die Bahn fertig. Es ist machbar und viel günstiger als die Umsetzung des Verkehrskonzeptes", sagt Ex-Stadträtin Barbara Lässig (63) vom Fernsehturm-Verein.
Titelfoto: Verein Fernsehturm Dresden