Dresdner Aktionsbündnis besorgt wegen Vonovia-Plänen: "Stadt muss alle 6000 Wohnungen aufkaufen!"
Dresden - Vonovia will in Dresden rund 6000 Wohnungen verkaufen und der Stadt davon einen Ankauf von bis zu 3000 Wohnungen ermöglichen. Das Aktionsbündnis "Mietenwahnsinn stoppen!" zeigt sich angesichts dieser Pläne besorgt und ruft den Stadtrat zum Handeln auf.
"Die Vonovia hat sich in der Vergangenheit nicht als verantwortungsvoller Vermieter erwiesen und viele Mieter haben unter ihrer mangelnden Instandhaltungspolitik gelitten. Jetzt steht Vonovia immer mehr unter Druck und wir befürchten das Schlimmste im Falle des Verkaufs der Wohnungen an andere private Finanzinvestoren", erklärt Bündnis-Sprecher Alex Meier.
Mieterhöhungen von über 25 Prozent zusätzlich zu den explodierenden Energie- und Heizkosten seien nur ein Vorgeschmack gewesen.
"Umso wichtiger ist es nun, dass die Stadt Dresden ihre Verantwortung als öffentlicher Akteur wahrnimmt und bezahlbaren Wohnraum für alle in Dresden sicherstellt", so Meier.
Der Kauf aller 6000 Wohnungen sei dabei ein erster wichtiger Schritt.
"Zudem fordern wir Mieterbeiräte bei der städtischen Wohnungsgesellschaft 'WiD', um eine bessere Mitbestimmung und Einflussnahme der Mieter zu gewährleisten."
SPD kritisiert Begrenzung auf 3000 Wohnungen
Aus der Stadtpolitik selbst kamen zuletzt bereits erste Ansätze. So will die SPD die "willkürliche Begrenzung" auf 3000 ankaufbare Wohnungen mit einem Antrag kippen, weil die Zahl nicht ausreiche, um den Bedarf in Dresden zu decken. "Wir fordern den Oberbürgermeister daher auf, dass 3000 Wohnungen nicht als Ober-, sondern als Untergrenze gelten", sagte Stadtrat Vincent Drews (35) im Februar.
Das Aktionsbündnis "Mietenwahnsinn stoppen!" möchte am Samstag ab 14 Uhr im "Umsonstladen Löbtau" mit den Betroffenen ins Gespräch kommen und gemeinsam für deren Rechte einstehen. Im Vorfeld wurde dafür unter www.vonovia.mietenwahnsinn-stoppen.de eine interaktive Karte erstellt, anhand der Vonovia-Mieter prüfen können, ob ihr Haus zum Verkauf vorgemerkt ist und sie womöglich betroffen sind.
Titelfoto: imago images/C3 Pictures