Weg mit dem Dreck! Hier landet jetzt Dresdens Müll
Dresden - Rein in die Tonne und ab zum Hammerweg. 20 Jahre lang landete alles, was in Dresdens Restmülltonnen geworfen wurde, in der dortigen Abfallaufbereitungsanlage. Seit 7. März ist damit Schluss!

Nach Ablauf der Genehmigung für die Anlage, in der aus dem Müll ein Ersatzbrennstoff für Kraftwerke wurde, ist der Hammerweg nur noch Umladestation - von der aus der Müll weiterverteilt wird.
TAG24 hat nachfragt, wo Dresdens Abfall landet.
Zwischen Restmüll, Biomüll, Sperrmüll und Altpapier gibt es dabei deutliche Unterschiede.
Obwohl Stadtverwaltung und Entsorger auf kurze Wege setzen, werden Teile des Abfalls sogar in andere Bundesländer transportiert.
Das passiert auch mit den 73.406 Tonnen Restmüll (Stand 2019), die jedes Jahr anfallen.
Die werden nach Angaben der Stadt nun in Lauta, Chemnitz, Großräschen, Premnitz, Spremberg, Berlin, Leuna, Bitterfeld-Wolfen und Helmstedt aufbereitet.
Aber nicht nur der Restmüll geht auf Reisen.

Papier und Pappe wandern ganze 200 Kilometer!

Papier und Pappe, von denen voriges Jahr fast 23.000 Tonnen in den Containern und Blauen Tonnen landeten (ein Plus von 2000 Tonnen im Vergleich zu 2019), werden zunächst an der Rosenstraße gesammelt.
Von dort geht es aber nicht etwa ins rund 15 Kilometer entfernte Freital-Hainsberg zur nächsten Recyclinganlage, sondern ins über 200 Kilometer entfernte Eisenhüttenstadt.
Der Grund: Die Verwertung muss europaweit ausgeschrieben werden, und das beste Angebot bekommt den Zuschlag.
"Ein generelles Verbot des Transportes in andere Bundesländer oder ins Ausland sind bei nachgewiesener Eignung und Rechtmäßigkeit nicht möglich", heißt es dazu aus dem Rathaus.
Am kürzesten sind Wege für Sperr- und Biomüll

Bei den etwa 1400 Tonnen Verpackungsmüll, der jeden Monat in die Gelben Tonnen und Säcke geworfen werden, sieht es da besser aus.
Die werden an der Rosenstraße vollautomatisch nach Materialart sortiert, um dann zu Ballen verpresst und verkauft zu werden. Aus den PET-Abfällen werden im 190 Kilometer entfernten Bernburg Flakes hergestellt, aus denen wiederum neue Produkte produziert werden.
Am kürzesten sind die Wege für den Sperrmüll und den Biomüll. Während Ersterer in der Wertstoffaufbereitung in Leuben landet, endet der Weg des Biomülls in der Vergärungsanlage in Klotzsche.
Dort wird daraus Biogas erzeugt.

Die Gärreste werden zu Kompost.
Titelfoto: Thomas Türpe