Dresdens Tierheim-Hunde haben es nicht leicht, ein neues Zuhause zu finden

Dresden - Wau, diese Bilanz kann sich sehen lassen. Trotz Corona hat das städtische Tierheim auch im Jahr 2021 täglich Tiere aufgenommen und betreut.

Der Dresdner Tierheimleiter Florian Hanisch (36) kümmert sich um Hunderte Tiere.
Der Dresdner Tierheimleiter Florian Hanisch (36) kümmert sich um Hunderte Tiere.  © Holm Helis

"Insgesamt konnten 359 Tiere vermittelt werden. 78 Hunde, 144 Katzen, 157 Sonstige wie Vögel", berichteten am Freitag Fachbürgermeister Detlef Sittel (55, CDU), Tierheimleiter Florian Hanisch (36) und der Stellvertreter der Dresdner Amtstierärztin, Lutz Meißner (58).

Doch immer wieder treffen neue Tiere ein - sei es als Fund, aus Tierschmuggel oder weil die Besitzer nicht mehr können. Daher werden ständig Tiereltern gesucht.

Während sich für Katzen schnell ein neues Zuhause findet, stockt es bei Hunden. "Denn man muss mit einem Hund arbeiten", betont Meißner. Und nicht jeder Wuffi ist für jedes Heim geeignet.

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"Rocky" plus "Tyson" zum Beispiel. Die riesigen Kangal-Brüder (geboren November 2020) brauchen Auslauf und ständige Beschäftigung. Im Grunde müssen sie auf einen Hof oder auf ein Firmengelände, heißt es.

"Odin", "Chazzy" und "Opitz": Dresdner Tierheim-Hunde

Der kleine "Chazzy" ist ein ausgesprochen fröhlicher Hund, wenn er doch nur ein neues Herrchen oder Frauchen hätte.
Der kleine "Chazzy" ist ein ausgesprochen fröhlicher Hund, wenn er doch nur ein neues Herrchen oder Frauchen hätte.  © Holm Helis

Oder "Odin". Das drei Jahre alte Muskelpaket der Marke Kampfhund darf nur mit Sachkundeprüfung geführt werden.

Ganz anders "Chazzy". Das knuffige Bolonka-Zwetna-Fellknäuel passt in jede Handtasche. Chazzy ist verspielt, wie es ein Hund seiner Rasse nur sein kann. Jeder menschliche Gast des Tierheims wird von ihm freudig springend begrüßt.

Leider Stammgast ist "Opitz". Er lebt seit 2014 im Heim. 2020 wurde er zwar vermittelt, war aber bald wieder da, weil er seine neue Gastfamilie terrorisierte. "Der hat sofort den Chef gespielt", berichtet Meißner.

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Interessant: Die 2657 Tage, die der Vierbeiner insgesamt im Heim verbracht hat, kosteten 32.212 Euro!

Neue Quarantänestation geplant: Dresdner Tierheim braucht Spenden

"Rocky" und sein Bruder "Tyson" suchen Herrchen mit Platz und Zeit. Bürgermeister Detlef Sittel (55, CDU) und Tierpflegerin Joana (27) würden sich ebenfalls freuen.
"Rocky" und sein Bruder "Tyson" suchen Herrchen mit Platz und Zeit. Bürgermeister Detlef Sittel (55, CDU) und Tierpflegerin Joana (27) würden sich ebenfalls freuen.  © Holm Helis

Gerade Schmuggelhunde seien häufig verhaltensauffällig. "Sie wurden zu früh von der Mutter getrennt", laute eine Ursache, so Tierheimleiter Hanisch. Ein weiteres Problem sei der allgemeine Gesundheitszustand dieser Tiere.

Weil sie nicht geimpft sind, drohe die Gefahr von eingeschleppter Tollwut. Vor diesem Hintergrund müssten auch Schmuggelwelpen alle in strenge Quarantäne, geplant sei eine eigene Quarantänestation.

Dafür, aber auch für viele andere Vorhaben, ist das Heim weiter auf Spenden und Nachlässe angewiesen. Doch schon jetzt sind die Bürger und Bürgerinnen fleißig: Laut Sittel wurden 2021 rund 26.000 Euro Spenden eingenommen. Der Bestand an Nachlässen, die dem Tierheim zugutekommen oder zugutekamen, summiert sich inzwischen auf fast eine Million Euro.

Von diesen Geldern soll neben der oben benannte Quarantänestation für Schmuggelhunde eine neue Reptilienhaltung gebaut werden. Die Einrichtung einer solchen Spezialabteilung war beim Bau des Tierheims 1992 nicht mit berücksichtigt worden.

Titelfoto: Holm Helis

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