Dresdens alarmierender Umweltbericht: Schon Hunderte Bäume ein Opfer der Trockenheit
Dresden - Der Klimawandel macht auch vor Dresden nicht halt. Hitze und Trockenheit setzen der Stadt weiter enorm zu. Das ist ein Ergebnis des Umweltberichts, den Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne) am Dienstag vorstellte.
Der Bericht (befasst sich mit 2019 und 2020) zeigt auf, wie es um die Umwelt steht. Ein Resultat: "Dresden leidet unter stärkerer Überwärmung, mehr Versiegelung und stärkeren Dürreschäden".
Die Trockenheit setzte sich auch nach dem Dürrejahr 2018 weiter fort. "Mit diesem langanhaltenden Wetterextrem wurde unsere Stadt deutlich mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert", so Jähnigen.
2019 war das wärmste Jahr (11,2 Grad Jahresmitteltemperatur) seit 60 Jahren, zudem regnete es wenig. Die Folge: Während 2017 "nur" 78 Straßenbäume starben, waren es 2018 bereits 140 Stück. 2019 mussten sogar 204 gefällt werden.
Hinzu kommen jährlich 300 "Baumopfer" in Parks, darunter auch die stattliche Blutbuche am Albertplatz. 2020 wurde der trockenste Frühling seit 1961 verzeichnet, in vielen Bächen floss kein Tropfen Wasser im Sommer, der Grundwasserspiegel lag auf weiter auf "sehr niedrigem Niveau".
Die Stadt hält mit 20 neuen Grünanlagen (in den vergangenen fünf Jahren) wie Promenadenring und geplantem Südpark dagegen, pflanzt klimaangepasste Arten wie Säulen-Hainbuche oder Dreilappiger Apfel. Künftiges Ziel: 1000 neue Bäume pro Jahr. Auch Dächer und Fassaden von kommunalen Neubauten werden begrünt.
Neben dem Niederschlagsdefizit machte zugleich das Wetterextrem Starkregen Probleme. Die Stadt versucht darum, Grundstückseigentümer zur baulichen Eigenvorsorge zu motivieren, damit Wasser besser abfließen kann.
Positiv: Die Belastung der Luftschadstoffe ist weiter gesunken, auch sind laut Bericht weniger Dresdner stark von Lärm betroffen. Das warme Elbtal werde künftig trockener, mahnt Jähnigen. Um dem Klimawandel zu begegnen, werde man noch viel ackern müssen.
Titelfoto: Thomas Türpe