Dresden - Dresdens Innenstadt kämpft mit einem Problem, das viele Städte betrifft: Immer mehr Läden schließen, während der Onlinehandel boomt. Doch anstatt sich dem Leerstand zu ergeben, setzten kreative Köpfe auf neue Lösungen - und feiern damit beeindruckende Erfolge.
Ein Vorzeigebeispiel war die "Kreativ.Raum.Börse", ein Projekt, das Künstlern und Kreativen ermöglichte, ungenutzte Ladenflächen zu bespielen.
Besonders der "Offline Shop" auf der Hauptstraße entwickelte sich zu einem echten Publikumsmagneten.
Rund 420 verkaufte Produkte und ein Umsatz von über 112.000 Euro sind ein beachtlicher Erfolg. Ab Mitte dieses Jahres wird der Shop als eigenes Geschäft eröffnen.
"Es war schön zu sehen, wie die Räume nicht nur mit Produkten, sondern auch mit Kreativität gefüllt wurden", freut sich Wirtschaftsbürgermeister Jan Pratzka (52, CDU).
Eine Innenstadt könne zwar mit großen Ketten gefüllt werden, "aber interessant macht sie die Vielfalt von kleinen Läden".
Auch Lorenz Köhler (39), Projektmitarbeiter bei "Wir gestalten Dresden", sieht in solchen Initiativen den Schlüssel für eine lebendige Zukunft der Innenstadt: "Räume, die sonst leer stehen würden, kreativ zu nutzen, hält die Stadt lebendig."
Und das Konzept geht auf: Seit Mitte 2023 hat "Wir gestalten Dresden" bereits 300 Veranstaltungen organisiert, die mehr als 10.000 Besucher angezogen haben.
Kreative Läden erhalten gute Resonanz, doch wie sieht es mit der Finanzierung aus?
Trotz der positiven Resonanz bleibt eine entscheidende Frage: Wie lassen sich solche Projekte langfristig finanzieren?
"Das Ziel muss sein, dass solche Initiativen auch ohne Fördermittel Teil der Stadt werden", betont Pratzka. Doch dafür brauche es ein Umdenken - sowohl im Handel als auch bei Immobilienunternehmen.
Wie realistisch das ist, wird wohl die Zukunft zeigen.