Wegen wachsender Chip-Industrie: Stadt muss Wasserproblem im Dresdner Norden endlich lösen
Dresden - Große Investitionen für große Pläne: Angesichts der stark wachsenden Chip-Industrie sollen mehr als 300 Millionen Euro bis 2030 in den Ausbau der Dresdner Wasserversorgung fließen. Denn nach Bekanntwerden der Ansiedlungs-Pläne von TSMC ist nun klar: Durch die Fabriken werden bis zu 60.000 Kubikmeter mehr an Wasser pro Tag benötigt.
Die Stadt will daher gemeinsam mit der SachsenEnergie ein neues Wasserwerk an der Elbe bauen, das die Industrie von der normalen Trinkwasserversorgung entkoppelt und die Produktionsbetriebe versorgt.
"Damit sich ein Unternehmen, wie TSMC in Dresden ansiedeln kann, braucht es eine starke, regionale Infrastruktur. Da ist das Thema Wasser besonders entscheidend", sagt der sächsische Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk (55, CDU).
Es sei daher wichtig und richtig, dass das geplante Bauvorhaben mit bis zu 100 Millionen durch die Landesregierung unterstützt wird.
"Die öffentliche Hand tätigt hier in nachhaltiges Investment, da sie nicht nur die Trinkwasserversorgung sichert, sondern auch durch die Gewerbesteuern etwas zurückbekommt", so OB Dirk Hilbert (51, FDP).
SachsenEnergie will bestehende Anlagen ertüchtigen
Im Rahmen einer vertraglichen Verpflichtung muss SachsenEnergie bis Dezember 2030 das Flusswasserwerk an den Start bringen. Seit 18 Monaten hat das Unternehmen daher bereits an dem Vorhaben geplant.
Derzeit müssen Genehmigungsverfahren bei den Behörden durchlaufen werden, bevor überhaupt mit dem Bau des zwei Hektar großen Werks in Übigau begonnen werden kann.
"Da wir erste Wassermengen bereits 2026 der Industrie zur Verfügung stellen müssen, werden die Bestandsanlagen für 70 Millionen Euro ertüchtigt", erklärt SachsenEnergie-Programmleiter Björn Bergmann (43).
Insbesondere das Wasserwerk in Hosterwitz werde bis 2030 den größten Anteil an Industrie-Wasser erbringen, bevor in Übigau schließlich der Neubau betriebsbereit ist.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe