So "öko" wird der neue Globus-Markt
Dresden - Jahrelang gab es Streit um die Globus-Pläne für den Alten Leipziger Bahnhof. Schließlich einigten sich Stadt und Investor auf einen neuen Standort in der Friedrichstadt. Zwischen Hamburger und Bremer Straße will Globus seine neue Markthalle nun errichten. Erste konkrete Pläne dafür liegen vor.
Das 10.000 Quadratmeter große Gebäude soll 2025 stehen. Unter dem Dach sollen dann neben der Markthalle auch ein Restaurant und weitere kleine Läden entstehen. Noch steht auf diesem Gelände die Flüchtlings-Erstaufnahme des Freistaates, die aber bald umziehen wird.
Die Überraschung: Globus setzt bei seinem Neubau offenbar auf hohe Öko-Standards. Ein Teil der 800 Kundenparkplätze findet unter großen Photovoltaik-Anlagen Platz. Der dort produzierte Strom soll etwa der Kühlung von Lebensmitteln dienen.
Abwärme aus den Backöfen wird per Rückkopplung die Beheizung des Gebäudes unterstützen. Regenwasser wird in Auffangbecken gesammelt und möglicherweise als Brauchwasser und zum Gießen der Grünanlagen genutzt. Im Gespräch ist auch eine Teilbegrünung der des Hallendachs.
Baugenehmigung 2024?
Auch das Warenangebot selbst ist ressourcenschonend geplant: Obst und Gemüse sollen aus der Region kommen, Fleisch und Wurst werden vor Ort verarbeitet, Brot selbst gebacken. All das wird die Lieferwege verkürzen.
Allerdings gibt es noch Hürden. Die Gestaltungskommission wünscht sich noch eine Grün-Anbindung an die Allee der Bremer Straße. Das Rathaus sieht auch den zu erwartenden Kunden-Verkehr kritisch.
Die Stadt lässt derzeit ein Gutachten dazu erstellen. Experten gehen schon jetzt davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Kunden die Markthalle mit dem eigenen Auto ansteuern werden. Die Rathaus-Pressestelle: "Ein für das angrenzende Wohngebiet vorgelegter Lärmminderungsplan drängt schon jetzt auf eine Verringerung der Verkehrsbelastung."
Enrico Wilde (44) von Globus ist trotzdem zuversichtlich: "Wir hoffen, dass wir für unser Vorhaben bis 2024 eine Baugenehmigung bekommen."
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