Fotovoltaik satt auf Sachsens Dächern: "Solarwatt" macht der Energiewende Beine
Dresden - Sonne ist Trumpf! Das Dresdner Fotovoltaik-Unternehmen Solarwatt (insgesamt 600 Mitarbeiter) will die Energiewende weiter vorantreiben.
Anstatt auf Öl- und Gasheizungen setzt der Modul-Hersteller auf Wärmepumpen, die über Solarstrom betrieben werden können. Dafür wurde am Mittwoch ein neuer Kooperationspartner vorgestellt.
Die Vision der Dresdner: Die Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach speist nicht nur Haus und E-Auto mit nachhaltigem Strom, sondern deckt auch den Bereich Heizung über Wärmepumpen ab. "Die Technik ist verfügbar, ausgereift und relativ einfach zu betreiben", sagt Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus (56).
Damit spare man CO₂, mache sich unabhängig von Öl und Gas. Bei der Verknüpfung von Energie, Mobilität und Wärme sehe man sich als Sektorenkoppler, so Neuhaus. "Wir wollen der lebenslange Begleiter für Menschen sein, die sich mit sauberer Energie versorgen wollen." Das sei auch wirtschaftlich attraktiv und rechne sich nach wenigen Jahren.
Für ein Haus mit 130 Quadratmetern Wohnfläche kostet eine Solaranlage (mit Speicher) rund 15.000 Euro. So hoch sind auch die Kosten für eine Wärmepumpe im Neubau. Auch der Wechsel von Gasheizung zu Wärmepumpe im Bestand ist möglich und kostet mindestens 25.000 Euro (Förderung möglich).
Hohe Nachfrage führt zu langen Wartezeiten
Ein Problem: Auch wegen der großen Nachfrage müssen Kunden aktuell teils monatelang warten. "In wenigen Jahren sind Fotovoltaik und Wärmepumpe in Häusern Standard, bin ich überzeugt", so Neuhaus.
Um beide Systeme unkompliziert und energieeffizient zu verknüpfen, arbeitet Solarwatt künftig mit dem niedersächsischen Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron zusammen.
Deren Geschäftsführer Nicholas Matten (60) sprach von einer "gewaltigen Aufgabe, die Energiewirtschaft ins neue Zeitalter zu transferieren".
Titelfoto: Thomas Türpe