Neues Analysegerät gegen Krebs: Dresdner Erfindung kann sogar noch mehr
Dresden - Mehr als zehn Milliarden Euro investiert der taiwanesische Chip-Riese TSMC in den Standort Dresden. Aber die heimische Tech-Industrie schläft nicht. Die in Hellerau ansässige Firma Biotype bringt eine bahnbrechende Erfindung auf den Markt.
Mittels des tischgroßen Gerätes namens Modaplex, das nun verbessert an den Start geht, sollen Krebspatienten individualisierte Behandlungsmethoden angeboten werden.
"Gemeinsam mit der Uni-Klinik Dresden arbeiten wir daran, die moderne Krebsmedizin national und international mitzugestalten", so Geschäftsführer Wilhelm Zörgiebel (70).
Blutproben können in das Gerät eingespielt werden. Kleine Biomarker werten dann die Ergebnisse aus und entwerfen personalisierte Therapien.
Aber nicht nur Patienten erhalten ein verbessertes Angebot, auch die systematische Analyse krimineller Handlungen (Forensik) erhält ein neues Werkzeug.
Neuer Apparat aus Dresden sagt Tech-Giganten nicht den Kampf an
"Anhand von Gewebe, Blut oder Urin können wir mittlerweile genau sagen, ob sich ein Tatverdächtiger tatsächlich am Tatort befunden hat oder nicht", erklärt TU-Professor Ivo Sbalzarini (46).
"Dadurch können entweder verurteilte Häftlinge eine neue Chance auf Begnadigung erlangen oder aber bereits abgeschlossene und nicht aufgedeckte Fälle noch mal aus dem Kühlschrank genommen und mit dem Modaplex neu beleuchtet werden."
Der neue Apparat aus Dresden sagt den Tech-Giganten nicht etwa den Kampf an, sondern behauptet sich inmitten der riesigen Industrie und darf nach Besuch von Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) auch über 2030 hinaus mit satten Fördergeldern vom Freistaat rechnen.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig