Nachfolge bei Traditions-Unternehmen gesichert: Firma Feindreh bleibt in Familienhand
Arnsdorf - Endlich mal eine schöne Nachricht aus Sachsens Wirtschaft. Eine Familie in Arnsdorf schreibt ihre Firmengeschichte erfolgreich fort: Mit Anja Peplinski (44) und Michael Grünler (39) übernimmt die nächste Generation Verantwortung für das Unternehmen "Feindreh", das einst als VEB Kerb-Konus in Dresden angesiedelt war.
Briiiisch! Der Drehautomat spuckt eine Ladung neuer kleiner Metallteile aus. Das Schüttgeräusch verkündet: Habe fertig!
Auf dieses Signal hat der Maschinenführer nur gewartet. Er ist sofort zur Stelle, füttert den Automaten, denn Arbeit ist genug da.
"Unsere Väter waren beide als Ingenieure bei VEB Kerb-Konus angestellt", berichtet Anja Peplinski. Dieses Stück Wirtschaftsgeschichte ist Teil ihrer Familiengeschichte.
Der VEB wurde 1990 in die Dreh- und Normteilewerke Dresden GmbH umgewandelt. Als der pleiteging, übernahmen ihr Papa Steffen Ruhtz und Wilfried Grünler mutig das Ruder und gründeten F&G Normteile Dresden GmbH.
Heute arbeiten 100 Mitarbeiter beim Traditionsunternehmen aus Arnsdorf
In Arnsdorf bauten sie den Betrieb neu auf - mit alten Kollegen und Maschinen.
Mit genormten Drehteilen von hoher Qualität schafften sie den Sprung in die Marktwirtschaft.
"Heute beschäftigt der Betrieb rund 100 Mitarbeiter. Wir haben uns inzwischen spezialisiert auf komplexe Drehteile mit kleinen Durchmessern von 0,3 bis 16 Millimetern, die in mittleren bis großen Serien mit hoher Präzision gefertigt werden", berichtet Anja Peplinski.
Der neue Firmenname "Feindreh" steht nun für Aufbruch.
Neueste CNC-Maschinen eröffnen neue Möglichkeiten, Absatzmärkte und Kundenkreise. Peplinski (kümmert sich um die Finanzen) und Grünler (hat die technische Entwicklung im Blick) wollen als junges Führungsduo in den kommenden Jahren weitere Millionen in moderne Anlangen investieren. Sie suchen Personal (u. a. Zerspaner, CNC-Dreher), liebäugeln mit der Erweiterung der Produktion.
Zu den bestehenden Kunden (Automobilzulieferer, Maschinenbauer vor allem aus dem süddeutschen Raum) sollen neue kommen.
Die Feindreh-Geschäftsführerin: "Im Bereich der Medizintechnik sehen wir für uns noch große Potenziale."
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel