Dresden - Roland Dörre (88) und andere Senioren in der Nachbarschaft des World Trade Centers (WTC) können ihr Glück kaum fassen: Ab Mitte Oktober soll in dem Haus wieder ein Einkaufsmarkt (Netto) seine Türen öffnen.

"Früher war da ein Konsum drin", erinnert sich der Rentner. Nach dessen Auszug vor etwa anderthalb Jahren mussten er und all die anderen weiter entfernte Märkte in der Innenstadt ansteuern.

Doch das ist zur Freude von Roland Dörre, der schlecht zu Fuß ist und einen Stock als Gehhilfe nutzt, nun bald Geschichte. "Dadurch wird der Weg zum Einkaufen deutlich kürzer."

Simone Wanitzek (56) arbeitet in dem Komplex an der Freiberger Straße. Auch für sie ergeben sich Vorteile: "Man kann in der Mittagspause oder am Feierabend gleich vor Ort einkaufen."

Dresden Wirtschaft 500 Jobs weg, aber: Solarwatt plant Neustart

Das sieht Manuel Rees (35) von der Reco Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft, die im Haus die Regie führt, ähnlich: "Für die Versorgung der etwa 75 Unternehmen im WTC mit bis zu 4500 Mitarbeitern ist die Ansiedlung in Kombination mit der Bäckerei Bärenhecke ein erheblicher Gewinn."

Was zu dem Wechsel führte, schildert er so: "Es wurde keine Einigkeit mit Konsum darüber erzielt, dass durch den Mieter bei Mietvertragsverlängerung dringend notwendige, dem WTC-Standard entsprechende Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der Ladenfläche durchgeführt werden müssen." Konsum wollte sich trotz mehrerer TAG24-Anfragen dazu nicht äußern.

Bis der neue Großmieter seine Türen öffnet, ist noch einiges in dem rund 1100 Quadratmeter großen Gebäudeteil zu tun. Derzeit geben dort Bauleute den Ton an. Für Simone Wanitzek steht jedoch bereits fest: "Ich werde das Angebot öfter nutzen."