Gastwirt besorgt um Zukunft des Luisenhofs: Standseilbahn nur noch im Saisonbetrieb?

Dresden - Es fehlen bis zu 20 Millionen Euro: Erhöht der Stadtrat nicht die städtischen Zuschüsse, planen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), ab April ihr Angebot zu reduzieren. Betroffen wären auch die Bergbahnen, die dann nur noch im Sommer fahren würden. Das würde das Aus für den Luisenhof bedeuten. Betreiber Carsten Rühle (55) schlägt Alarm.

Balkon Dresdens: Der Luisenhof ist eine der bekanntesten und traditionsreichsten Gaststätten der Stadt.
Balkon Dresdens: Der Luisenhof ist eine der bekanntesten und traditionsreichsten Gaststätten der Stadt.  © imago/Olaf Döring

Das als Balkon Dresdens bekannte Traditionslokal eröffnete im Jahr 1895 - zeitgleich mit der Fertigstellung der Standseilbahn. Die fährt vom Körnerplatz in den höhergelegenen Ortsteil Weißer Hirsch, hält direkt vorm Luisenhof. Vom ganzjährigen Betrieb profitieren beide voneinander.

"Wir brauchen die Standseilbahn - und die Standseilbahn braucht uns", macht Gastronom Rühle klar.

"Ein reiner Saisonbetrieb würde gravierende Einschnitte für den Luisenhof-Betrieb und unsere 40 Mitarbeiter nach sich ziehen. Und andersherum wissen wir von den Kollegen der DVB, dass der Standseilbahn Fahrgäste fehlen, wenn das Restaurant geschlossen ist."

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Was ein (vorübergehender) Ausfall der Bergbahn bedeutet, hat Rühle schon mehrfach erlebt. So habe er 30 Prozent weniger Umsatz verzeichnet, als die Standseilbahn vergangenen April und Mai nicht in Betrieb war.

Zu diesem Zeitpunkt würde der Luisenhof dichtmachen

Die Kürzungspläne der DVB sehen vor, die Standseilbahn nur noch im Sommer fahren zu lassen.
Die Kürzungspläne der DVB sehen vor, die Standseilbahn nur noch im Sommer fahren zu lassen.  © imago/ddbd
Die "Luisenhof"-Betreiber Carsten Rühle (55) und seine Frau Carolin Rühle-Marten (43) sind in großer Sorge um ihren Herzens-Betrieb.
Die "Luisenhof"-Betreiber Carsten Rühle (55) und seine Frau Carolin Rühle-Marten (43) sind in großer Sorge um ihren Herzens-Betrieb.  © imago/Sven Ellger

Auch die regelmäßigen Revisionen der Standseilbahn im März und November seien stets mit weniger Gästen und Umsatz verbunden.

"Auf Dauer können wir uns das nicht leisten", warnt Rühle vor dem Einstellen des Fahrbetriebes in der kalten Jahreszeit (November bis März).

"Kommt der Saisonbetrieb, müssten wir Schließtage sowie verkürzte Öffnungszeiten an den anderen Tagen einführen und Personal entlassen", kündigt der Wirt an.

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"Sonst könnten wir nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. Den Mietvertrag für den Luisenhof würde ich unter diesen Voraussetzungen nicht wie geplant verlängern. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich dann ein Nachfolger findet", warnt er eindringlich.

Heißt: Im März 2028 würde der Luisenhof dichtmachen.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Olaf Döring, IMAGO/Sven Ellger

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