Millionen-Investition oder Wegzug: Das sagt die Stadt zur Mühlen-Diskussion

Dresden - Seit mehr als 100 Jahren prägt die ehemalige Bienert-Mühle an der Waltherstraße das Dresdner Stadtbild. Nun stehen die Besitzer vor einer wichtigen Entscheidung. Um den immer höheren Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, muss der Standort ausgebaut werden.

Unter anderem soll auf der großen Freifläche vor der Mühle erweitert werden.
Unter anderem soll auf der großen Freifläche vor der Mühle erweitert werden.  © Norbert Neumann

Eine Investition in Höhe von 40 Millionen steht im Raum. Damit diese im Zusammenspiel mit der historischen Gebäudesubstanz aber auch getätigt werden kann, muss die Stadt mitspielen.

Die befindet sich wegen der geplanten Erweiterung bereits "seit Längerem" im Austausch mit der Dresdener Mühle, heißt es.

"Da es sich bei der Mühle um ein standortprägendes und denkmalgeschütztes Gebäudeensemble in der Nähe des Stadtzentrums handelt, sind auch Abstimmungen mit den zuständigen Fachbehörden hinsichtlich Lage, Art und Dimension der Erweiterungsinvestitionen notwendig."

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Man sei sich aber als Stadt mit den zuständigen Landesbehörden einig, "dass die geplante Erweiterung der Dresdener Mühle am Standort Dresden unterstützt werden muss". Eine zukunftsfähige Aufstellung und die Weiterführung als Mühle sei zentral, "um die historische Bausubstanz der Bienertmühle langfristig zu erhalten".

Und weiter: "Regionale Wirtschaftskreisläufe und eine hohe Qualität von Mehlen sind Grundvoraussetzung für hochwertige Lebensmittel, nicht nur im Dresdner Bäckerhandwerk."

Das ist die Dresdener Mühle

In der Tat handelt es sich bei der Dresdener Mühle um einen echten Traditionsstandort. 1913 durch die berühmte Müller-Familie Bienert erbaut, wird seitdem in dem Gebäude an der Waltherstraße mit seinem 63 Meter hohen Turm Getreide zu Mehl verarbeitet. Aktuell produziert die Mühle, die inzwischen zum Familienunternehmen Bindewald und Gutting gehört, täglich ca. 600 Tonnen Weizen- und Roggenmehle sowie spezielle Produkte für das Bäckerhandwerk.

Dass Mehl nicht gleich Mehl ist, zeigt der Fakt, dass im Jahr 2024 67 verschiedene Getreidequalitäten zu 50 bis 60 verschiedenen Mehlen und Mehlmischungen verarbeitet werden.

Titelfoto: Norbert Neumann

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