Dresdner Traditionsunternehmen insolvent: Über 100 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs!
Dresden - Ab dem Monatsende stehen die Maschinen bei der SDV Unternehmensgruppe in Dresden still! Nach 32 Jahren endet dort der traditionsreiche Druckbetrieb. Über 100 Beschäftigte verlieren in Sachsens Landeshauptstadt ihre Jobs.

Wie die Kanzlei BBL Brockdorff mitteilte, ist die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens die einzig mögliche Option. Zuvor sei die Ansprache von 114 potenziellen Kaufinteressenten trotz aller Bemühungen erfolglos geblieben.
"Bis Ende letzter Woche bestand noch Hoffnung, die beiden operativen Gesellschaften im Rahmen einer Doppellösung an einen Investor aus der Branche zu verkaufen. Leider ist auch dieser letzte verbliebene Interessent Anfang dieser Woche abgesprungen", erklärt Christian Heintze, vorläufiger Insolvenzverwalter für SDV Winter - den Standort in Weidenberg (Bayern).
Damit bleibe keine Alternative zur Betriebsschließung. "Für die Mitarbeiter war das natürlich eine traurige Nachricht und wir bedauern das sehr, zumal die Mannschaft bis zuletzt sehr engagiert mitgearbeitet hat", ergänzt Kollege Heiko Schaefer, zuständig für SDV Direct World in Dresden.
Die Firma sah sich zuletzt mit schwierigen Zeiten konfrontiert. So sorgt die Krise der Druck- und Papierindustrie aufgrund der zunehmenden Digitalisierung für Probleme. "Im Markt gibt es offenkundig Überkapazitäten. Das zeigt auch der ruinöse Preiswettbewerb vor allem im Bereich der Massenproduktion", betont Heintze. Hinzu kamen in 2024 auch einige Insolvenzen von Kunden der Gruppe.
"Obwohl das Unternehmen über moderne Maschinen und gute Mitarbeiter verfügt, hat es am Ende nicht gereicht", so das bittere Fazit von Insolvenzverwalter Heintze.
SDV war spezialisiert auf Druckerzeugnisse mit Fokus auf Dialogmarketing, Marketing Automation sowie Omnichannel und beschäftigte insgesamt rund 220 Mitarbeiter (davon 122 in Dresden). Der Umsatz lag im letzten Geschäftsjahr bei 36 Millionen Euro.
Titelfoto: Grafik: LinkedIn/SDV