Jedes vierte Unternehmen rechnet mit weniger Umsatz
Dresden - Dresdens Handwerksbetriebe plagen Zukunftssorgen. Das geht aus der Herbstkonjunktur-Analyse der Handwerkskammer hervor. Vor allem das Baugewerbe zeichnet düstere Aussichten.
Lahmende Konjunktur, teure Energiepreise, hohe Inflation und sich verschärfender Fachkräftemangel lassen Unternehmen in Dresden und Ostsachsen "äußerst pessimistisch nach vorn blicken", schlägt die Dresdner Handwerkskammer (vertritt 21.000 Betriebe) Alarm.
Der Geschäftsklimaindex sank auf 101 Punkte, das sind 11 weniger als im Frühjahr.
Jedes vierte Unternehmen erwartet in Zukunft schlechtere Geschäfte. Im Baugewerbe erwarten sogar 45 Prozent der Betriebe sinkende Umsätze. Kammer-Präsident Jörg Dittrich (54) fordert ein entschiedeneres Handeln der Politik. Das bestimmende Thema bleibe der Fachkräftemangel. "Viele Stellen im Handwerk sind unbesetzt."
Die Zahl der ausländischen Beschäftigten im Freistaat hat sich mit 118.000 seit 2015 fast verdreifacht.
Über 40 Prozent der Betriebe bewerten Geschäftslage als gut
Um Migranten anzustellen, müssten Aufenthaltsstatus gesichert und ausreichend Deutschkenntnisse vorhanden sein, so Dittrich. Mit Blick auf die Flüchtlinge sei das Handwerk offen für neue Konzepte der Integration. "Wir brauchen einen schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt."
Aber nicht alles ist schlecht: Immerhin 44 Prozent der Betriebe bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als gut.
Titelfoto: picture alliance / Monika Skolim