Dresdner Imbiss-Betreiber kämpfen mit steigenden Kosten: Darum wird unser Döner teurer!
Dresden - Ich hab' ne Zwiebel auf'm Kopf, und ich werd' teurer! Jeden Tag gehen in Dresden Tausende Döner und türkische Pizzen mit reichlich Fleisch, Salat und Sauce über die Theke. Doch durch den Ukraine-Krieg kommen auch die hiesigen Imbiss-Betreiber zunehmend in die Bredouille.
"Schon vorher sind die Kosten für die Zutaten des Döners gestiegen. Doch seit dem Krieg haben wir bei unseren Lieferanten zwei bis drei Preiserhöhungen je Zutat erlebt", stellt Galip Aslan (44) fest.
Er lebt seit 20 Jahren in Dresden, führt sein Restaurant "Gencay-Döner" an der Bautzner Straße in der Neustadt. Hat das Kilo Kalb vor einigen Monaten beim Händler noch 5,20 Euro gekostet, ist man jetzt bei 7 Euro angekommen.
Auch Frittieröl sei im Großhandel praktisch nicht mehr erhältlich. Stattdessen verwende man hitzestabiles Salatöl. Aber auch das wird knapp, so Inhaber Aslan.
Kostete sein Döner vor einem Jahr noch 3,80 Euro, offeriert er den einfachen Kebab jetzt für 4,30 Euro. Mittelfristig geht er von einer weiteren Erhöhung aus.
Gemüse-Preise fast verdoppelt, Döner aber nur mit geringen Aufpreisen
Auch beim Gemüse schlägt die Krise voll zu Buche. "Für die sechs Kilo Tomaten, die ich heute geliefert bekomme, zahle ich ganze 20 Euro. Bis vor Kurzem waren es noch um die 11 Euro", erklärt Mohammed Mahdi (26).
Der Iraker lebt seit 2015 in Deutschland. Seinen Laden "Tarbuş" auf der Alaunstraße hat er letztes Jahr vom Vorgänger übernommen.
Nun steht auch er vor der Frage, ob er von seinen Kunden mehr Geld für den Döner (aktuell fünf Euro) verlangen soll.
Im Löbtauer "Welat Döner" hat Yussuf Yildirim (22) das Sagen. Auch er führt seinen Laden seit einem Jahr, musste wegen der Krise den Kebab-Preis bereits um 50 Cent auf 5,50 Euro erhöhen. "Mein Gefühl ist, dass wegen der steigenden Preise etwas weniger Kunden kommen."
Alle drei Inhaber haben gemeinsam, dass sie weiterhin für ihre Kunden da sein wollen und die Qualität oben halten - zur Not zulasten des eigenen Gewinns. "Wir hoffen einfach, dass es bald wieder besser wird."
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (4)