Im Auftrag der praktischen Arbeit: "Azubibotschafter" machen Ausbildung schmackhaft!
Dresden - Azubis gesucht! Seit vergangenem Jahr reisen "Azubibotschafter" der IHK Dresden herum, um Schülern Ausbildung statt Studium schmackhaft zu machen. Ganze 83 Azubis aus 36 Berufen machen bei dem Projekt bereits mit.
Die Idee: In Abstimmung mit Schulen und Betrieben kommen Azubis mit Schülern (ab Klasse 7) über ihre Ausbildung und Branche ins Gespräch.
"Wir wollen den Schülern zeigen, dass man für einen guten Job nicht studieren muss. Wir sprechen aber auch denselben Jargon und ohne Scheuklappen von unserer Arbeit", sagt etwa Marvin Kühne (20) aus Pulsnitz, der eine Ausbildung für Groß- und Außenhandelsmanagement bei der Sanitärfirma Mainmetall absolviert.
Auch Raphaela Paul (22), die bei Wohnwagenhersteller Capron in Neustadt/Sachsen das Tischlerhandwerk lernt, möchte zeigen, dass ein Studium nicht der Königsweg sein muss. "Ich habe auch erst ein Studium angefangen - blöde Idee. Mir liegt die praktische Arbeit mit den Händen viel mehr."
In einer Schulstunde mit den Azubibotschaftern sollen Schüler an diese praktische Arbeit herangeführt werden. Deshalb lässt Raphaela "ihre" Zöglinge eine Bauzeichnung entziffern und Marvin ein Bad auf einer Magnettafel planen.
So viele Ausbildungsstellen blieben zuletzt unbesetzt!
Die jüngste Botschaftergeneration für das kommende Schuljahr steht übrigens schon in den Startlöchern.
Dann will Mediengestalter-Azubi Lisa Kühne (21) aus Weinböhla Schüler ein eigenes Logo entwerfen lassen. "Begabte Schüler werde ich direkt ansprechen, über eine Ausbildung nachzudenken."
In diesem Schuljahr werden die Botschafter insgesamt achtmal an Schulen unterwegs gewesen sein, dabei rund 400 Schüler erreicht haben.
Doch in Zukunft will Projektverantwortliche Jana Reimer (45) 15 Einsätze jährlich anpeilen, dann rund 750 Schüler ansprechen. Sollten die Botschafter den Nachwuchs für eine Ausbildung motivieren, dürfte die Wirtschaft sich freuen.
Rund 2000 Lehrstellen in Sachsen blieben 2023 unbesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, IHK Dresden