Gute Stimmung bei Dresdens Handwerkern - viele erhalten Gold-Auszeichnung
Dresden - Lieferketten, Material, Energie: Aller Schwarzmalerei zum Trotz zog die Handwerkskammer Dresden (HWK) am gestrigen Montag eine durchaus rosige Konjunkturanalyse aus ihrer Werkzeugkiste.
Die Wirtschaft habe sich besser entwickelt als erwartet, eine Flaute sei ausgeblieben. Damit haben sich die größten Sorgen seit Ausbruch des Ukraine-Krieges nicht bewahrheitet.
"Die Verunsicherung über die weiteren Entwicklungen nimmt sukzessive ab", sagt HWK-Geschäftsführer Andreas Brzezinski (53).
So stieg das Geschäftsklima im ostsächsischen Handwerk auf 112 Punkte, liegt damit über dem Niveau von 2022. 61 Prozent der hiesigen Unternehmen meldeten eine gute oder befriedigende Lage.
Während knapp drei Viertel der Firmen meldeten, ihre Belegschaft gehalten zu haben, hatte jeder fünfte Handwerker weniger Angestellte in diesem Frühling zur Verfügung.
Das Lebensmittel-, Gesundheits- und Bauhandwerk hat am stärksten mit den gestiegenen Energie- und Materialpreisen oder etwa der hohen Bauzinsen zu kämpfen.
So kann's bleiben: Mehr als zwei Drittel der Betriebe erwarten eine gleichbleibende Geschäftslage im kommenden Quartal und nur 18 Prozent sehen eine Verschlechterung voraus.
Goldene Briefe für altgediente Meister
Die Handwerkskammer ehrte am Montag und auch am heutigen Dienstag insgesamt 72 Meisterinnen und Meister mit dem Goldenen Meisterbrief.
Der Grund: Die sieben Frauen und 65 Männer bestanden alle 1973 ihre Meisterprüfung im Kammerbezirk Dresden.
Verschiedene Gewerke vom Bäcker bis zum Maler, aber auch seltene Berufe wie der Vulkaniseur - ein Gummireifenhersteller - oder der Rundfunkmechaniker saßen unter den Ehrengästen. Viele von ihnen blieben auch nach der Wende in Sachsen - aber bei weitem nicht alle. Die weiteste Anreise bestritt ein Kfz-Meister, der heute in Cuxhaven bei Bremen lebt.
"Die Goldmeister haben dafür gesorgt, dass Meisterbetriebe weltweit für Qualität und Handarbeit stehen", so Jörg Dittrich (53), Präsident der HWK.
"Als versierte Handwerker haben sie über ein halbes Jahrhundert hinweg ihr Know-how an ihre Lehrlinge weitergegeben und so die Wirtschaftsregion Sachsen nachhaltig mitgestaltet."
Titelfoto: Montage: Eric Münch, dpa/Jens Kalaene