Friedrichstadt: Zäher Kampf um den neuen Globus-Markt
Dresden - Kommt ein Globus-Einkaufstempel in die Dresdner Friedrichstadt und wie groß wird er? Seit Jahren tobt der Streit um die Ansiedlung des Handelsunternehmens! Nun fällte der Stadtrat eine wichtige Vorentscheidung.
Die Situation ist kompliziert. Ursprünglich hatte Globus vor, am alten Leipziger Bahnhof zu bauen, wo das Unternehmen Grundstücke besitzt. Das wollte die Stadt jedoch nicht mehr, hat für das Areal mit Wohnungen, jüdischem Gedenkort mit kultureller Begegnungsstätte und Raum auch für Kultur andere Pläne.
Darum schlägt das Rathaus dem Unternehmen einen Grundstückstausch vor, bietet Flächen zwischen Hamburger und Bremer Straße an. Globus will nun dort ein möglichst großes Einkaufszentrum mit rund 8800 Quadratmetern Verkaufsfläche und 800 Parkplätzen bauen.
Zu überdimensioniert fürs Viertel - kritisieren etwa die Grünen. Sie befürchten, dass es zu Verkehrsproblemen kommt, da zahlreiche Kunden von außerhalb mit dem Auto zum Einkaufen kommen würden.
Auch würde dann wegen der neuen Konkurrenz der Handel in der nahen Innenstadt weiter geschwächt.
Finale Entscheidung noch nicht gefallen
"Macht es kleiner!", forderte Stadträtin Susanne Krause (40).
"Wer Globus keine Entwicklungsmöglichkeiten gibt, gefährdet die Entwicklung am Alten Leipziger Bahnhof", gab Linken-Stadtrat Tilo Wirtz (55) zu bedenken.
Seine Fraktion, auch AfD und CDU, sprachen sich für den Standort in der Friedrichstadt aus. Letztlich machte eine breite Mehrheit den Weg für Globus frei, beschloss ein neues Zentrenkonzept, das dort einen "komplexen Einzelhandelsstandort" (wie Elbepark, Kaufpark Nickern) vorsieht.
Zwei Anträge von Grünen und Freien Wählern, die das verhindern wollten, fanden keine Mehrheit.
Aber: Bis Globus die entscheidende Baugenehmigung erhält, wird noch über einiges zu reden sein wie etwa die Sortimentsauswahl, so Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne). Das letzte Wort hat dann wieder der Stadtrat.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Horst Galuschka.