Einkaufszentrum in der Friedrichstadt? Neuer Protest gegen die Globus-Pläne
Dresden - Nach jahrelangem Streit um die Eröffnung einer Globus-Filiale in Dresden bekommen Handelsriese und Stadtrat neuen Gegenwind: Die Bürgerinitiative "Lebensraum Friedrichstadt" macht mit einer Petition gegen die Ansiedlung eines weiteren Einkaufsparks mobil.
Schätzungsweise 800 bis 900 Kraftfahrzeuge pro Tag mehr würde ein Globus-Markt bedeuten, rechnet die Initiative aus. Abgasmenge, Lärm- und Umweltbelastung würden so bedenklich steigen und nicht zum Umweltkonzept der Landeshauptstadt passen.
Lebensraum statt Einkaufsparadies, lautet daher die Forderung: "Das Grundstück könnte als wichtiger Teil der Stadtentwicklung mit Wohnraum für Familien genutzt werden", so Stephan Trutschler, Sprecher der Initiative.
Der Hintergrund ist kompliziert: Seit 2014 existiert der vom Stadtrat beschlossene Plan (Nr. 6007), einen Globus-Markt am Alten Leipziger Bahnhof anzusiedeln.
Die Stadt hatte andere (kulturelle) Pläne, bot dem Konzern zwischen Bremer und Hamburger Straße ein neues Areal.
Diese Entscheidung soll nun vom Stadtrat kommende Woche zurückgenommen werden.
Pläne zu groß für das Viertel?
Die Debatte könnte hitzig werden, denn die Grünen-Fraktion kritisierte die Pläne unlängst als zu groß fürs Viertel: "Macht es kleiner", forderte Stadträtin Susanne Krause (40). Auf der anderen Seite die Linken-Fraktion, AfD und CDU: "Wer Globus keine Entwicklungsmöglichkeiten gibt, gefährdet die Entwicklung am Alten Leipziger Bahnhof", so Tilo Wirtz (55, Linke).
Infos: lebensraum-friedrichstadt.de.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Marko Förster