Dresdner Studenten erfinden den Zeitraffer neu!

Dresden - Wer magische Sonnenaufgänge für immer festhalten will, zum Fotoapparat greift und eine Zeitraffer-Aufnahme (englisch: Timelapse) startet, braucht das richtige Kamerazubehör. Fanden auch drei junge Studenten und Start-up-Unternehmer aus Dresden: Sie brachten ein "Intervallometer" auf den Markt, das alles können soll.

Jonas Hölzel (25, l.) und Justus Iserhagen (24) mit ihrem Produkt.
Jonas Hölzel (25, l.) und Justus Iserhagen (24) mit ihrem Produkt.  © Thomas Türpe

Es sieht aus wie ein Babybel-Käse in Schwarz, wird aber auf Kameras gesteckt und soll Timelapse-Fotografie erleichtern: Mit bis zu 100 Stunden Batterielaufzeit, winzigen, individuell einstellbaren Fotointervallen, Fernauslöser, App-Synchronisation und Regenfestigkeit wollen die Studenten mit ihrem Start-up ONNOA eine Marktnische besetzen.

"Wir sind alle seit Jugendtagen Hobby-Fotografen, haben auch gerne Timelapse fotografiert", erzählt Mitgründer und Wirtschaftsinformatik-Student Jonas Hölzel (25).

Doch mit den Geräten anderer Hersteller waren sie nicht zufrieden. "Also haben wir Ideen kombiniert und versucht, etwas Besseres zu entwickeln."

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Dafür investierten er und seine Kollegen Toni Kirscht (24) und Justus Iserhagen (24) unzählige Stunden - neben dem Studium, auch in der Prüfungszeit.

Das Gerät wird auf die Kamera gesteckt und kann per Handy-App bedient werden.
Das Gerät wird auf die Kamera gesteckt und kann per Handy-App bedient werden.  © PR

Intervallometer bereits 170 Mal verkauft

Einen Sonnenuntergang im Zeitraffer aufnehmen - das Intervallometer von ONNOA soll die Aufnahme perfektionieren.
Einen Sonnenuntergang im Zeitraffer aufnehmen - das Intervallometer von ONNOA soll die Aufnahme perfektionieren.  © IMAGO/Silvio Dittrich

"Wir haben nach der Uni bis in die Nacht an Prototypen gefeilt, Gehäuse und Platine designt, die App programmiert und den Online-Shop aufgebaut. Wir mussten oft abwägen, wie viel Zeit wir ins Studium stecken und wie viel ins Unternehmen", erinnert sich Jonas.

Die Mühe lohnte sich, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft im vergangenen Jahr ging das Intervallometer (Preisspanne: 89 bis 129 Euro) auf den Markt, wurde seither rund 170 Mal verkauft.

Bald werden neue Chargen produziert, die 3-D-gedruckten Einzelteile von den Jungunternehmern selbst zusammengebaut.

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Vom Start-up leben können sie übrigens noch nicht, reinvestieren Gewinne stattdessen. "Ziel ist aber schon, größer zu werden und sich irgendwann etwas dazuzuverdienen."

Titelfoto: Thomas Türpe

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