2000 neue Jobs und 10 Milliarden Euro teuer: Startschuss für Dresdens neue Chipfabrik!

Dresden - Der beste Platz, der perfekte Standort, das Herz der europäischen Halbleiterindustrie: Bei den Reden zum ersten Spatenstich für die neue ESMC-Chipfabrik im Zentrum des "Silicon Saxony" sparten die Großen aus Politik und Wirtschaft am heutigen Dienstag nicht mit Lob.

So könnte die neue Mikrochip-Fabrik von ESMC 2027 aussehen: Die riesige Produktionshalle wird von zwei Bürogebäuden flankiert. Genaue Entwurfspläne gibt es noch nicht, konkrete Vorstellungen schon. So soll ein Teil der Fassade komplett begrünt werden.
So könnte die neue Mikrochip-Fabrik von ESMC 2027 aussehen: Die riesige Produktionshalle wird von zwei Bürogebäuden flankiert. Genaue Entwurfspläne gibt es noch nicht, konkrete Vorstellungen schon. So soll ein Teil der Fassade komplett begrünt werden.  © ESMC

Humor hat er auch: TSMC-Boss C.C. Wei stolperte bei der Begrüßung ein wenig über die Aussprache der deutschen Namen.

Umgekehrt, müssten Sie chinesische Namen aussprechen, wäre das wohl ähnlich, kommentierte er auf Englisch und mit einem Lächeln. Für ihn sei Dresden der perfekte Standort für die neue Fabrik.

Und die ist gut für Dresden: zehn Milliarden Euro an Investitionen (die Hälfte Fördergelder), 2000 neue Arbeitsplätze und eine Kooperation, wie es sie so bisher noch nicht gegeben hat.

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70 Prozent an der neuen European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC) hält der taiwanesische Hauptgesellschafter TSMC. Jeweils zehn Prozent der Anteile liegen bei Bosch, Infineon und dem niederländischen Halbleiter-Spezialisten NXP. 2027 soll die Fabrik stehen.

Voll betriebsbereit soll sie monatlich 40.000 Stück der 300-mm-Wafer (12 Zoll) produzieren. Ein Teil davon in der innovativen FinFET-Prozesstechnologie, also mit rippenförmiger 3-D-Struktur für eine verbesserte Halbleiterleistung.

Sandkastenspiele: Sachsens MP Michael Kretschmer (49, 2.v.l.), rechts daneben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65, beide CDU) und Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD, 5.v.l.) beim symbolischen ersten Spatenstich.
Sandkastenspiele: Sachsens MP Michael Kretschmer (49, 2.v.l.), rechts daneben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65, beide CDU) und Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD, 5.v.l.) beim symbolischen ersten Spatenstich.  © Holm Helis

Auch Stargäste aus der Politik waren zum TSMC-Spatenstich

Als hätte er's entworfen: Ministerpräsident Michael Kretschmer (Mitte) gemeinsam mit ESMC-Präsident Christian Koitzsch (49, l.) und TSMC-Chef C.C. Wei (r.). Von hinten äugt CDU-Fraktionschef Christian Hartmann (50).
Als hätte er's entworfen: Ministerpräsident Michael Kretschmer (Mitte) gemeinsam mit ESMC-Präsident Christian Koitzsch (49, l.) und TSMC-Chef C.C. Wei (r.). Von hinten äugt CDU-Fraktionschef Christian Hartmann (50).  © Holm Helis

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (65, CDU) sprach von einer Win-win-Situation für alle, deren Nutzen weit über Sachsen hinausgehe. Sie kam in dunkler Hose und roter Bluse, passend zu den TSMC-Farben.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) durfte als "Hausherr" - wenn man so will - noch vor dem Bundeskanzler sprechen. Dresden sei der beste Platz für Mikroelektronik in Europa, sagte er - und: lobte den Kanzler. "Ohne Sie würden wir heute nicht hier sitzen."

Olaf Scholz (66, SPD) verteidigte die hohen Fördergelder. Die seien gerechtfertigt, unter anderem, weil die Neuansiedlung vielen weiteren Unternehmen aus dem Mittelstand zugutekomme.

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Lange Reden, kurze Zeremonie: Der Spatenstich selbst fiel bei all den Reden vergleichsweise kurz aus. Und er war im wahrsten Sinne des Wortes symbolisch. Er fand auf der Bühne im klimatisierten Zelt statt. Die Baustelle draußen wurde per Live-Kamera an die Bühnenleinwand projiziert.

Titelfoto: Bildmontage: ESMC//Holm Helis

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