Immer mehr Dresdner Taxifahrer setzen auf Elektro-Mobile
Dresden - In Dresden fahren immer mehr Elektroautos: Zwischen Januar 2021 und August 2022 verdoppelte sich deren Zahl auf 2700. Mittlerweile dürften weitere Fahrzeuge hinzugekommen sein. Auch deshalb, weil immer mehr Unternehmer auf Batterie statt Verbrennungsmotor setzen.
Das bestätigen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA): Im Juli wurden deutschlandweit 49.000 Neuwagen mit E-Antrieb zugelassen. Das waren 69 Prozent mehr als im Juli 2022. Jede fünfte Neuzulassung ist ein Elektromodell. Ein großer Teil dieses Zuwachses geht auf gewerbliche Nutzer zurück.
Das ist auch in Dresden zu beobachten. Von den 409 Autos, die unter dem Banner der Dresdner Taxigewerkschaft ihre Gäste chauffieren, haben mittlerweile 36 einen Elektro- oder Hybridantrieb.
Vorstand Jan Kepper (46) nennt die Vorzüge: "Gerade als Kleinwagen sind die Autos für die Stadt optimal, kein Lärm oder Abgas. Die Verwaltung hat in den letzten Jahren viel für den Ausbau der Ladepunkte getan."
Großer Malus bleibt für viele neben der Wartezeit beim Laden (circa 30 Minuten) auch der Kaufpreis. "Da kommen locker mal bis zu 15.000 Euro an Mehrkosten pro Wagen hinzu", erklärt Taxi-Unternehmer André Zwerschke (45). Sein 1990 gegründeter Familienbetrieb nutzt bereits zwei E-Droschken, diesen August kommen zwei weitere hinzu.
Chauffeur-Service beklagt Planungsunsicherheit
Elektroautos sind auch für Patrick Lange (37), operativer Leiter beim Dresdner Chauffeur-Service "8x8" (30 Mitarbeiter), längst kein neues Thema mehr. Die Firma hat zwei elektrische Mercedes-Sechssitzer in der Flotte. Neuanschaffungen?
"Sind geplant, doch es kommt auf die Rahmenbedingungen an", sagt er. "Die staatliche Förderung für gewerbliche E-Autos läuft zum 1. September aus. Bei uns verursacht das Planungsunsicherheit."
Denn bislang unterstützten Hersteller und Staat die Anschaffung eines E-Autos mit bis zu 6750 Euro.
Übrigens: Auch die Busse der Stadtrundfahrt stehen zunehmend unter Spannung. Durch ein Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums (acht Millionen Euro) werden die Tourimagneten fortlaufend umgebaut und elektrifiziert.
Titelfoto: Eric Münch