Digitale Grundschule in Dresden: Wie "Johanna" schon längst Energie spart
Dresden - Dresden wird immer digitaler. In einem bundesweiten Ranking des Branchenverbandes Bitkom schaffte es die Stadt hinter München und Hamburg auf Platz 3. Anteil an diesem Erfolg hat ein EU-Pilotprojekt an der 102. Grundschule "Johanna".
Dort liefern inzwischen Sensoren zum Beispiel Temperaturdaten aus Klassenräumen, um die im Schulkeller installierte Heizungsanlage energiesparend zu betreiben.
Ingenieur Tom Eckardt (30) und sein Team von der Firma EA Systems Dresden hatten die zündende Idee. Am Rechner erstellten sie einen digitalen Zwilling des Schulgebäudes, der mit den Sensorwerten gefüttert wird.
"So konnten wir Szenarien wie Vorlauftemperaturabsenkung, Nachtabschaltung oder Aufheizverhalten simulieren, ohne den Schulalltag zu beeinträchtigen", erklärt der Fachmann. "Es wurde eine neue sparsamere Heizungsregelung entwickelt."
Bereits zuvor kümmerten sich einige Schüler und Werklehrer Stefan Lux (43) ums Energiesparen. Vor drei Jahren zogen sie erstmals mit Thermometern durchs Haus.
Bei Raumtemperaturen von mehr als 22 Grad wurden Lehrer darum gebeten, die Thermostate runterzudrehen. Weil es morgens aber oft zu kalt war, sollte eine technische Lösung her.
Die Stadt will das System nun auf 37 baugleiche Schulen vom DDR-Bautyp "Dresden Atrium" übertragen. Sie erhofft sich eine Entlastung im Etat von jährlich 340.000 Euro und mehr.
Stefan Lux stolz: "Ein massiver Einspareffekt von rund einem Drittel Wärmeenergie hat auch uns positiv überrascht."
Titelfoto: Ove Landgraf