DAS ist Spitze: Dresdens heimlicher Weltmarktführer
Dresden - Unter den Firmen, die im Silicon Saxony um die großen Halbleiter-Giganten herum boomen, spielt die Firma DAS Environmental Experts in der ersten Liga. Kaum eine Mikrochip-Fabrik irgendwo auf der Welt kommt ohne die Reinigungsanlagen von DAS aus.

Kern des Geschäftsmodells ist die Reinigung von Prozessabgasen, die bei der Herstellung von Wafern entstehen - also von "Siliconplatten", aus denen dann Mikrochips werden, erzählt Geschäftsführer René Reichardt (47) bei einem Besuch von Wirtschaftsminister Dirk Panter (51, SPD).
"Damit helfen wir dabei, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Umweltfußabdruck zu verringern."
Rein technisch gesehen arbeitet DAS mit Wäschern, Filtern und dem Verbrennen gefährlicher Gase. Ein weiterer Zweig ist die Reinigung von Industrieabwässern. Produziert werden die Anlagen mit rund 500 Mitarbeitern ausschließlich im Dresdner Süden.
Die Niederlassungen in den USA, Japan, China, Korea, Singapur und Malaysia sind reine Servicegesellschaften. Weltweit beschäftigt DAS insgesamt 950 Mitarbeiter.


Geschäftsführer stolz: "Wir sind unter den ersten drei!"

Zu den Kunden gehören neben den großen Namen der Mikrochip-Industrie die Papierfabriken Schumacher (Coburg) und Grünperger (Erzgebirge), der Schweizer Chemiekonzern DSM oder der Lebensmittelhersteller Friweika (Remse, Kreis Zwickau).
Der Umsatz im vergangenen Jahr lag bei 170 Millionen Euro. "Von den rund 25 Mitbewerbern weltweit sind vielleicht zehn ernstzunehmen. Wir sind unter den ersten drei", sagt René Reichardt stolz. Damit gehört DAS zu den rund 50 "Hidden Champions" in Sachsen, also den "heimlichen" Weltmarktführern.
Angefangen habe sein Vater vor 35 Jahren in einer Garage am Flughafen mit zehn Mitarbeitern.
Das Kürzel DAS für "Dünnschicht Anlagen Systeme" stammt aus dieser Zeit. Reichardt selbst wurde 2023 von Panters Vorgänger Martin Dulig (51, SPD) als "Sachsens Unternehmer des Jahres" ausgezeichnet.

Auch wenn es DAS gutgehe, machen die drohenden Zölle der Firma zu schaffen. "Wir müssen auf alle Fälle vorbereitet sein", warnt Reichardt.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe