Dresden - Seit 1993 sitzt das Solar-Unternehmen Solarwatt in Dresden, produzierte hier bis vor Kurzem einen Teil der weltweit verkauften Solarpanels. Doch 2024 steckt die Firma in der Krise, muss 500 Mitarbeiter entlassen, rechnet mit nur 130 Millionen Euro Umsatz (2023: 300 Millionen). Und plant ein Comeback...
Im Juli wurde die Modulproduktion in Klotzsche eingestellt, Ende des Jahres läuft laut Geschäftsführer Benjamin Frank (43) auch die Speicherproduktion aus.
Dann schließt das Werk endgültig, verkauft Solarwatt alles Equipment: "Der Einschnitt tut uns sehr leid, aber er ist leider notwendig. Wir verändern uns jetzt von einem Industrieunternehmen zum Lösungsanbieter."
Frank soll das Unternehmen mit einer Produktlinie namens "Solarwatt Home" zukunftsfähig machen, die Februar auf den Markt kommt. Dazu gehören ein neuer Batteriespeicher, Wechselrichter, E-Auto-Ladestation und Software-Gerät: alle mausgrau, alle in Asien produziert.
Herzstück soll die KI-gestützte Software sein: Damit soll die Solaranlage nutzerfreundlich vernetzt werden, etwa mit Wärmepumpen oder E-Autos. Das passt zur neuen Strategie von Solarwatt, das sich künftig weniger als Hersteller denn als "Sektorenkoppler" versteht.
Solarwatt-Stammsitz in Dresden soll bleiben
Wird das Unternehmen damit Erfolg haben?
Solarwatt-Chef Benjamin Frank selbstbewusst: "Die CO₂-Ziele stehen, der Bedarf ist da. Wir stehen bereits in Kontakt mit Hunderten Kunden in Deutschland."
Den Umsatz im nächsten Jahr schätzt er auf 150 Millionen Euro, immerhin 20 Millionen mehr als 2024.
Für alle Dresdner hat er einen kleinen Trost: Zwar schließt die Fabrik, doch "der Solarwatt-Stammsitz in Dresden bleibt auf jeden Fall erhalten".