Vindobona! Bahn plant Comeback für legendäre Verbindung Dresden-Wien
Dresden - Eine Legende kehrt zurück: Sechs Jahre nach dem Aus soll der Vindobona wieder zwischen Dresden und Wien verkehren. Unter anderer Bezeichnung und mit neuen Zügen, aber ansonsten ist wie einst. Parallel bekommen die historischen Züge neues Leben eingehaucht.
"Noch laufen die Gespräche. Aber das Ganze ist realistisch. Mitte Oktober sind die Dinge fest", sagt der Sprecher der Deutschen Bahn (DB) für Sachsen, Holger Auferkamp.
Gesprächspartner der DB sind die Tschechische Staatsbahn und die Österreichischen Staatsbahnen (ÖBB). Auch von der ÖBB in Wien werden die Pläne bestätigt.
Demnach soll es voraussichtlich ab Mai 2020 eine durchgehende Verbindung von Berlin über Dresden via Prag nach Wien geben - so wie zwischen 1957 und 2014.
Damals hieß die Linie nach dem lateinischen Namen der Stadt Wien Vindobona. Vindobona entwickelte sich hinter dem Eisernen Vorhang zur Sehnsuchtsvokabel für DDR-Bürger unter 65, aber auch zum beliebten Zug für Spione.
Ab 1963 wurde mit dem "Schnellverkehrstriebwagen 175 Görlitz" eine Eigenentwicklung eingesetzt, heute bekannt als "Ost-ICE". Görlitz stand für den Produktionsort.
Der neue Vindobona besteht aus Doppelstockwagen, gekauft in Österreich. Zwei alte Vindobona haben überlebt: Einer in Berlin-Lichtenberg als Zugmuseum. Der andere wurde gerade von zwei Leipziger Enthusiasten zurück nach Sachsen geholt, aus Oberfranken zur Sanierung.