Wie sich die Stadtentwässerung in Dresden für Hochwasser und Dürren rüstet
Dresden - Dürre, Starkregen, Hochwasser: Die extremen Wetterphänomene nehmen zu. Das spürt auch die Stadtentwässerung in Kaditz. Am Mittwoch sprach die kaufmännische Chefin Gunda Röstel (62) über Folgen des Klimawandels.
Wie fit ist die Stadtentwässerung (478 Mitarbeiter, davon 38 Azubis) für den Katastrophenfall? Darüber machten sich Britta Haßelmann (62, Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion) und der Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann (33, Grüne) bei einem Besuch in Kaditz ein eigenes Bild.
Trotz massiver Aufrüstung des Katastrophenschutzes nach der Jahrhundertflut 2002 bereitet der Klimawandel weiter Probleme. "Bei lang anhaltender Dürre im Sommer fließt das Wasser in unserem Kanalnetz schwerer ab, Ablagerungen verstärken sich", sagt Röstel.
"Das können die Anwohner dann leider auch riechen. Darum müssen wir in den letzten Jahren die Kanäle häufiger reinigen, was aufwendig und kostspielig ist."
Auch Starkregen nimmt zu, wie die Stadtentwässerung durch viele eigene Regenmesser in der Stadt weiß. Damit die Wassermassen dann möglichst keine Keller, Grundstücke oder Straßen fluten, wurden bereits Regenauffangbecken errichtet.
In diesem Fall ist die ganze Stadt in Gefahr
Außerdem habe man das Kanalnetz saniert und dabei viele Schieber (regeln ferngesteuert Zu- und Abflüsse) eingebaut. "Die funktionieren wie kleine Schleusen und verwandeln das Kanalsystem wie eine Badewanne in ein eigenes Auffangbecken", erklärt Röstel.
Fachkräfte sind über die "AG Schwammstadt" auch mit dem Rathaus im Austausch, wie man künftig Flächenversiegelung gering hält und Möglichkeiten zum Versickern schafft.
Bei Hochwasser können eigene Mitarbeiter das Gelände in Kaditz mit mobilen Schutzwänden binnen einer Stunde abriegeln, was regelmäßig geübt wird.
Geht die Stadtentwässerung unter und verliert die Kontrolle über die Pumpen (wie kurzzeitig 2002), ist die ganze Stadt in Gefahr. Laut Röstel wichtig für die Zukunft: Der Hochwasserdeich in Kaditz soll um einen Meter erhöht werden.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch