Weihnachts-Circus-Bilanz: Neustart mit Turbulenzen
Dresden - Eine fehlende Nummer zur Premiere, Sturmtief Zoltan, Hochwasser, acht ausgefallene Vorstellungen und nicht zuletzt eine Rebellion gegen eine Rathaus-Räumungs-Anordnung. Aufregender hätte die erste Spielzeit für die neuen Inhaber des Dresdner Weihnachts-Circus nicht sein können. William (52), Sascha (46) und Leonard Köllner (34) haben seit dem Aufbau sieben Wochen Dauerstress hinter sich.
Noch bis Sonntag spielt der Circus auf dem Volksfestgelände. Rund 80.000 Besucher werden dann über Weltklasse-Artisten und atemberaubende Tier-Dressuren gestaunt haben.
"Mit diesem Start hatten wir nicht gerechnet. Wir sind menschlich an unsere Grenzen gekommen", sagt das Trio einstimmig. "Weihnachten fiel für uns alle ins Wasser. Alle haben bei der Evakuierung von Equipment und Tieren mit angepackt. Ein Abbau wegen drohenden Hochwassers hätte unseren Circus in seiner Existenz bedroht", sagt William.
"Umso dankbarer sind wir dem Publikum. Es war verständnisvoll und fachkundig. Die Sachsen sind einfach das beste Publikum der Welt."
Für die ausgefallenen Vorstellungen gibt es zwei Zusatzshows am Samstag und Sonntag, jeweils 10 Uhr.
Muss der Dresdner Weihnachts-Circus bald umziehen?
Ungeklärt ist die Frage, ob das Volksfestgelände auch in der nächsten Saison vom DWC noch bespielt werden darf. "Grundsätzlich muss die Stadt prüfen, ob und unter welchen Bedingungen die betroffene Fläche für eine Sondernutzung" geeignet sei, kündigte Umweltamts-Chefin Eva Jähnigen (58) bereits an.
"Wir werden Gespräche mit der Stadt führen", so DWC-Geschäftsführer Dirk Porn (46). "Alternativ haben wir Ausweichflächen - auch auf nicht-öffentlichen Grundstücken - im Auge."
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Roland Halkasch