Trotz Bedenken: Zastrows Wintermarkt soll den Striezelmarkt "verlängern"

Dresden - Nach dem Abbau des Striezelmarkts wird es nach dreijähriger Pause (Corona, Bauarbeiten) wieder ein Winterevent auf dem Altmarkt in Dresden geben - das beschloss der Stadtrat nach hitziger Debatte. Denn ausrichten wird es erstmals Unternehmer Holger Zastrow (54), der selbst im Stadtrat sitzt und wie OB Dirk Hilbert (52) FDP-Mitglied ist.

Statt wie früher Winterzauber mit Riesenrutsche wird es künftig einen Wintermarkt geben. Eine Naturschneerutsche für Kinder ist für 2025 geplant.
Statt wie früher Winterzauber mit Riesenrutsche wird es künftig einen Wintermarkt geben. Eine Naturschneerutsche für Kinder ist für 2025 geplant.  © Holm Helis

Ab 2014 hatte die Berliner Firma "Arnold Bergmann Eventgastronomie" den "Dresdner Winterzauber" auf dem Altmarkt veranstaltet, die Verwaltung schrieb das Event nach der Zwangspause neu aus.

Zastrow bewarb sich mit seiner Agentur (Plan de Saxe), eine verwaltungsinterne Jury bewertete sein Konzept etwas besser als das des einzigen Mitbewerbers Arnold Bergmann (65), beide lagen jedoch nur wenig höher als die erforderliche Mindestpunktzahl.

Die Dissidenten-Fraktion gab zu bedenken, dass Zastrow Einfluss auf den Ausschreibungs-Prozess nehmen konnte. Zwar nicht im Wirtschaftsförderungsausschuss, der die Kriterien festgelegt hatte. Wohl aber beim Stadtratsbeschluss, bei dem die Ausschreibung final beschlossen wurde.

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Stadtrat Johannes Lichdi (58, Dissidenten) sah durchaus die Gefahr einer Befangenheit und das Risiko einer möglichen Klage und eines Platzens des Winter-Events. "Wir müssen diese Frage rechtlich klären", betonte Lichdi Richtung Hilbert mit Blick auf die Zukunft.

Eindeutige Mehrheit für Zastrows "Wintermarkt"

Holger Zastrow (54, FDP) ist Unternehmer und Stadtrat, erhielt jetzt den Zuschlag für die Veranstaltung auf dem Altmarkt.
Holger Zastrow (54, FDP) ist Unternehmer und Stadtrat, erhielt jetzt den Zuschlag für die Veranstaltung auf dem Altmarkt.  © Thomas Türpe

Einen direkten Einfluss auf die Vergabe übte Zastrow aber nicht aus. Er schaltete sich im Stadtrat weder in die entscheidende Abstimmung noch in die Diskussion darüber ein, setzte sich auf die Zuschauerplätze.

"So mache ich es immer", sagte er TAG24 und meint damit die Ratsbeschlüsse zu Augustusmarkt und Striezelmarkt-Neugestaltung, die Zastrow auch gewann.

"Ich bin nicht befangen. Wenn man unternehmerisch tätig ist und sich politisch engagiert, muss man leider mit vielen Unterstellungen und Respektlosigkeiten leben."

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Am Ende stimmte die Ratsmehrheit (34 Ja, 19 Nein) für Zastrows "Wintermarkt" (Eislaufbahn, Karussell, Marktbuden), der vom 25. Januar bis 25. Februar laufen soll.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Holm Helis

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