Schlossterrasse oder Kirche? Moritzburg Festival eröffnet
Moritzburg - Freiluftveranstaltungen wie die Konzerte des Moritzburg Festivals sind Abend für Abend eine Wette mit dem Wetter. Zum Eröffnungskonzert des diesjährigen Jahrgangs am Freitag hatte es tagsüber heftig geregnet. Am Abend war alles vorbei, das Konzert konnte stattfinden wie vorgesehen.
Moritzburg Festival open air - auf der Nordterrasse des Schlosses, im Programm nunmehr als Schlossterrasse ausgewiesen - gibt es erst seit 2020.
Es war zu jenem Zeitpunkt eine coronabedingte Notlösung, insofern Innenräume wie Monströsensaal und Speisesaal des Schlosses sowie die Evangelische Kirche Moritzburg, die seit Gründung des Festivals Hauptspielstätten waren, vorbeugend gesperrt waren; das Festival hätte andernfalls abgesagt werden müssen.
Der immense Zauber, den die Szenerie der Schlossterrasse, auf der Rückseite des Schlosses gelegen, ausstrahlte, ließ die Festspielleitung umdisponieren und sie als neuen Hauptspielort festlegen.
Nur wenn es regnet oder stürmt, besteht die Notwendigkeit umzuziehen.
Nicht allein, dass das Publikum nicht nass werden soll, ist dafür Grund, auch die empfindlichen Instrumente der Musiker haben Feuchtigkeit nicht gern.
Schlechtwetter-Variante des Festivals ist die Moritzburger Kirche. So wurde etwa das Konzert am Sonntagabend in Folge Unwetterwarnung dorthin verlegt.
Jan Vogler ist Mitbegründer und künstlerischer Leister des Moritzburg-Festivals
Das Eröffnungskonzert am Freitag, etwa mit Werken von Mozart (Klavierquartett Es-Dur KV 493) und Brahms (Klarinettenquintett h-Moll Op. 115), ließ unter anderem Musiker vernehmen, die dem Festival von je her oder seit langer Zeit zugehören, etwa den Geiger und Festival-Mitgründer Kai Vogler, den Bratschisten Ulrich Eichenauer und die Geigerin Mira Wang, Leiterin der Festival-Akademie.
Zuvorderst gilt das für Jan Vogler (60), Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Moritzburg-Festivals.
Vogler war, in Kooperation mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg, mit der Klasse von Cello-Meisterschülern eines Workshops, den er auf Schloss Neuhardenberg gibt, angereist. Vogler eingerechnet, zählte die Cello-Gruppe acht Musiker, gemeinsam musizierte sie die für diese Besetzung umarrangierte Komposition "Las Cuatro Estaciones Porteñas" (Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires) des Argentiniers Astor Piazzolla.
Ein enormer Klangeindruck.
Am Montagabend steht in der Moritzburger Kirche eine öffentliche Probe an (Karten für 8/5 Euro), dienstags ist Termin auf der Schlossterrasse, mit Werken von Mahler, Brahms und Mendelssohn Bartholdy (Karten für 24 bis 56 Euro).
Titelfoto: Oliver Killig