Schlange vor der Dresdner Staatsoperette: Warum stehen die Menschen hier an?
Dresden - Ein Löwenkopf für 50 Euro, ein plüschiges Schneemannkostüm für 15 Euro, ein Anzug für 15 Euro. Dafür standen am Samstag Hunderte Dresdner Schlange - beim Kostümverkauf der Staatsoperette. Rund 800 Kostüme abgespielter Inszenierungen standen im Foyer zur Auswahl. Allerdings nicht lange.
Karnevalsfreunde, Hutball-Enthusiasten wie auch Theater- und Tanzgruppen griffen schnell zu. Schon nach einer halben Stunden waren die besten Stücke weg - darunter farbenprächtige Kleider aus der Operette "Blondinen bevorzugt!", aufwendig und in Handarbeit verziert.
"Ein bisschen blutet mir schon das Herz. In diesen Kleidern steckt unheimlich viel Arbeit. Aber der Fundus ist voll und wir müssen Platz schaffen. Deshalb trennen wir uns von Sachen, die sehr speziell sind und nicht umgearbeitet werden können", sagt Anke Aleith, Produktionsleiterin der Kostümabteilung.
Des einen Leid, des anderen Freud. Mit einem Arm voller glitzernder Hosen und Oberteile steht Annett Bräuer an der Kasse: "Ich habe mir 18 Kostüme für das Kinderballett Dresden ausgesucht. 40 Kinder zwischen drei und 17 Jahren trainieren bei uns." Manuela Hauswald hat sich in ein Löwenhaupt für 50 Euro verliebt.
Am Ende des Kostümverkaufs klingelten knapp 25.000 Euro in der Kasse des Fördervereins der Operette.
"Mit diesem Geld können wir neue Produktionen kofinanzieren, den Kinderchor oder das Ballett unterstützen", freut sich Vereinsvorstand Bernd Kugelberg.
Titelfoto: Norbert Neumann