Nächstes Treffen in Gefahr: Dampflok-Freunden geht die Kohle aus

Dresden - O’dampft is! Das Dresdner Dampfloktreffen erfreut seit Freitag Tausende Freunde historischer Lokomotiven.

Beim Dresdner Dampfloktreffen machen historische Lokomotiven ordentlich Dampf.
Beim Dresdner Dampfloktreffen machen historische Lokomotiven ordentlich Dampf.  © Norbert Neumann

Bis Sonntag können Gäste die schnaufenden Stahl-Kolosse erleben. Doch der extreme Preisanstieg für Kohle heizt den Veranstaltern ein, lässt die Kosten explodieren.

Eine Nebelwand aus Dampf zischt zwischen den historischen Loks auf dem Außen-Gelände des Eisenbahnmuseums an der Zwickauer Straße hervor.

Gäste erfreuen sich am lauten Pfeifen der Kolosse. "Unser kleine Arne ist begeistert", sagt Katrin Pöschke (55), die mit ihrem Mann Andreas (59) und ihrem Enkel (2) extra aus Brandenburg angereist ist.

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Im Kesselraum einer Güterzuglokomotive (Baujahr 1941) schaufelt Heizer Johnny Ullmann (26) Steinkohle in die Brennkammer. "Zum Anheizen haben wir dieses Jahr versucht, mehr Holz zu nutzen", sagt er mit Blick auf die kostbare Kohle.

Doch für die Anfahrt aus Chemnitz und die Demo-Fahrten auf dem Fest führt an dem "Grubengold" kein Weg vorbei.

Preisanstieg für Kohle bringt Dampflokfest an finanzielle Grenze

Zeigt das kostbare Gut: Fest-Veranstalter Eckhard Strube (60) von der "Interessengemeinschaft Bw Dresden Altstadt" am Kohlelager.
Zeigt das kostbare Gut: Fest-Veranstalter Eckhard Strube (60) von der "Interessengemeinschaft Bw Dresden Altstadt" am Kohlelager.  © Norbert Neumann

Rund 60 Tonnen Steinkohle brauchen die Fest-Veranstalter der "Interessengemeinschaft Bw Dresden Altstadt" für alle dampfenden Loks. "Wir haben es nur mit sehr viel Aufwand geschafft, die Kohle zu kriegen", sagt Organisator Eckhard Strube (60), zeigt die Außen-Lagerstätte.

"Wir haben bei verschiedenen sächsischen Händlern immer mal wieder ein paar Tonnen eingekauft. Die Preise haben sich leider mehr als verdoppelt."

Anstatt rund 250 Euro pro Tonne wie im Vorjahr waren dieses Jahr bis zu 700 Euro fällig. "Allein dafür mussten wir 30.000 Euro mehr als geplant ausgeben", so Strube. Das bringt das Fest an die finanzielle Grenze.

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Nun hoffen die Planer auf mindestens 6000 Gäste. "Wenn wir Verlust machen und die Kohle-Preise hoch bleiben, gefährdet das unser Fest im kommenden Jahr", bedauert Strube. Er sei aber guter Dinge.

Mit einem Besuch (Eintritt: 18/12 Euro, Kinder unter 14 Jahren frei) oder Mitfahrt in den Sonderzügen könnt Ihr das Fest unterstützen. Unter www.igbwdresden-altstadt.de gibt es alle Infos.

Zwischenzeitlich sahen Besucher die Loks vor lauter Dampf nicht.
Zwischenzeitlich sahen Besucher die Loks vor lauter Dampf nicht.  © Norbert Neumann
Heizer Johnny Ullmann (26) schaufelte Steinkohle in die Brennkammer der Güterzuglokomotive.
Heizer Johnny Ullmann (26) schaufelte Steinkohle in die Brennkammer der Güterzuglokomotive.  © Norbert Neumann
Freuten sich über die stählernen Kolosse: Die Großeltern Katrin (55) und Andreas Pöschke (59) mit ihrem Enkel Arne (2) kamen aus Brandenburg.
Freuten sich über die stählernen Kolosse: Die Großeltern Katrin (55) und Andreas Pöschke (59) mit ihrem Enkel Arne (2) kamen aus Brandenburg.  © Norbert Neumann

Politessen-Alarm am Festgelände

Dampflok-Freunde aufgepasst! Wenn Ihr mit dem Auto zum Festgelände anreist, solltet Ihr auf städtische Knöllchenjäger achten. Die kannten kein Erbarmen, verteilten fleißig Strafzettel, etwa an der nahen Bamberger Straße.

Dort parkten Dutzende Wagen, die in der Nähe keine anderen Plätze mehr fanden - auch wegen zahlreicher Baustellen und der Teil-Sperrung der langen Zwickauer Straße. Im Bereich des Jobcenters solltet Ihr mehr Parkmöglichkeiten finden, im Zweifel lieber ein paar Minuten Fußweg in Kauf nehmen.

Achtung Autofahrer: Rund ums Festgelände wie hier an der Bamberger Straße verteilten Knöllchenjäger Strafzettel.
Achtung Autofahrer: Rund ums Festgelände wie hier an der Bamberger Straße verteilten Knöllchenjäger Strafzettel.  © Norbert Neumann

Alternativ könnt Ihr den ÖPNV nutzen: Die Linien 61, 62 und 63 halten in der Nähe.

Titelfoto: Norbert Neumann

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