Moritzburg Festival beginnt: Darauf dürfen sich Besucher freuen

Moritzburg - Das Moritzburg Festival ist jedes Jahr der Sommer-Höhepunkt im sächsischen Festspiel-Kalender. Der diesjährige Jahrgang startet am kommenden Freitag, dem 2. August, es ist der zweiunddreißigste.

Das Moritzburger Schloss als Konzertkulisse im Abendlicht.
Das Moritzburger Schloss als Konzertkulisse im Abendlicht.  © Oliver Killig

Das Moritzburg Festival (Tickets online) fokussiert auf Kammermusik. Gespielt wird in vergleichsweise kleinen Besetzungen. Die Musiker kommen aus aller Welt nach Dresden. Manche von ihnen sind immer wieder dabei, doch holt man, um das Personaltableau in Bewegung zu halten, jedes Jahr auch Neulinge hinzu.

Als "Einheit von Tradition, Landschaft und Musikwerk" beschreibt der Cellist, künstlerische Leiter und Mitbegründer des Festivals, Jan Vogler (60), den Charme des Festivals.

Eine Beschreibung, die mehr ist als bloßes Marketing, denn es sind nicht nur die Festivalmacher, die so denken, sondern ebenso die teilnehmenden Musiker und - am wichtigsten wohl - das Publikum, das über die Jahrzehnte zu großem Anteil ein Stammpublikum geworden ist.

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Die Einheit von Tradition, Landschaft und Musikwerk, sie wird auf besondere Weise im Programm umgesetzt, nämlich am 10. August mit einem Doppel-Konzert zunächst in der Kirche Moritzburg (Bachs "Kunst der Fuge", 18 Uhr), dann auf der Nordterrasse des Moritzburger Schlosses, dem Hauptspielort (Werke von Rossini, Tschaikowsky, 21 Uhr).

Zwischen den Konzerten eingelassen ist eine Führung durchs Schloss. Ein Mehrwert für jene Konzertbesucher, "die gerne mehr sehen möchten von diesem wundervollen Ort", so Vogler. Das Format ist neu, ein Experiment - bei Erfolg könnte es in Serie gehen.

Das sind die Highlights des Moritzburg Festivals 2024

Jan Vogler (60) bei einem Auftritt während der Dresdner Musikfestspiele im Mai.
Jan Vogler (60) bei einem Auftritt während der Dresdner Musikfestspiele im Mai.  © Oliver Killig

Einen anderen Weg, die beschriebene Einheit zu feiern, geht das Festival mit einem Stück des US-Komponisten Benjamin Scheer, der sich für sein Streichoktett vom Monströsensaal des Moritzburger Schlosses inspirieren ließ. Das Streichoktett erlebt seine Uraufführung im Abschlusskonzert am 18. August in der Moritzburger Kirche.

Als weitere Höhepunkte zu nennen sind das Konzert "Beginn & Ende der Zeit" am 11. August, unter anderem mit Aufführung des gleichnamigen Werks von Olivier Messiaen ("Quatuor pour la fin du temps"), das im Januar 1941 vom Komponisten während deutscher Kriegsgefangenschaft in Görlitz uraufgeführt worden war, oder die Tangonacht "Late Night 'Sommernachtstango!'" am 16. August ab 22 Uhr, auch sie eine Neuerung im Programm.

Insgesamt 19 Konzerte und öffentliche Proben stehen an in diesem Festival-Jahrgang. 29 internationale Solisten reisen dafür an. Die von Direktorin Mira Wang geleitete Festival-Akademie zählt 36 junge Musiker aus 17 Ländern, Leiter des Akademie-Orchesters ist Dirigent Josep Caballé i Domenech.

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Eine illustre Geschichte verbindet sich mit der "Romanze für Violoncello & Orchester F-Dur" von Richard Strauss (1864-1949), die im Konzert des Akademie-Orchesters "Moritzburg für alle" (17. August, Kulturpalast) zu erleben sein wird. Ein frühes und recht bald vergessenes Stück des Komponisten, das erst 1987 von der Staatskapelle Dresden uraufgeführt wurde.

Solist der Uraufführung und bei der folgenden USA-Tournee unter Leitung von Hans Vonk war der damalige "Erste Konzertmeister Violoncello" der Staatskapelle, Jan Vogler. Der es auch diesmal spielt.

Titelfoto: Oliver Killig

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