Morgen gibt's einen Hauch von Woodstock im Alten Schlachthof
Dresden - "The Heros of Woodstock" sind - in falscher englischer Schreibweise (richtig: Heroes) - angesagt am Samstag im Alten Schlachthof, Konzert mit den Bands Ten Years After und Canned Heat. Mehr als ein Hauch von Woodstock wird es wohl nicht, denn wirklich dabei waren viele der Musiker der aktuellen Besetzungen nicht, aber immerhin. Ein bisschen Woodstock findet statt.
Ten Years After, das war vor allem der Gitarrist Alvin Lee aus Nottingham, damals 24 Jahre alt. Der Auftritt der britischen Band gehört zu den ikonischen Konzerten der Woodstock-Tage im August 1969, zu bestaunen in Videoclips auch auf YouTube, mit der elfminütigen Bluesrock-Nummer "I'm going home", noch 54 Jahre später ein unverwüstlicher Klassiker.
Die Filmkamera ist wie fixiert auf Lee, nur kurz kommt der Schlagzeuger ins Bild, Ric Lee, mit dem Frontmann nicht verwandt, schwarzes langes Haar und dünnes Oberlippenbärtchen.
Ric Lee wird heute 78 Jahre alt. Er und Chick Churchill (77) sind übrig geblieben von der Urbesetzung, immerhin die halbe Band.
Alvin Lee starb 2013, seinen Part füllt seit 2014 Marcus Bonfanti (40) aus, seither ist auch Bassist Colin Hodgkinson (78) dabei.
Bluesrock spielen auch Canned Heat aus Los Angeles, 1965 gegründet. Auch hier ist es der Schlagzeuger, der - als einziger - seit Woodstock bis heute durchgehalten hat, Adolfo "Fito" de la Parra, 77 Jahre alt, aus Mexiko.
Zwei "Canned Heat"-Gründer schon tot
Die Gründer der Band, Alan "Blind Owl" Wilson, mit der charakteristisch hohen Stimme, und Bob "The Bear" Hite, sind lange schon nicht mehr am Leben, gestorben 1970 (Wilson) beziehungsweise 1981 (Hite). Bekannteste Hits der Band sind "Going Up the Country", das in Woodstock zur Festival-Hymne avancierte, und "On the Road Again".
Es steckt also noch Leben in Woodstock, nicht nur dem Mythos, sondern in der Generation der Veteranen auch unmittelbar, wenn auch in Ausnahmen, biologisch.
Da weht er dann doch, der Hauch des Echten. Der Woodstock-Mythos ist ohnehin unauslöschlich. Karten von 58,05 bis 63,55 Euro.
Titelfoto: imago/Rudolf Gigler