Mittwoch geht's in Dresden los: Das Festival Literatur JETZT!

Dresden - Einmal im Jahr, ein paar Tage nur, die aber vollgepackt mit Inhalt sind. Das Festival Literatur JETZT! ist der Leuchtturm im literarischen Leben der Stadt. Von Mittwoch an bis Sonntag nimmt der aktuelle Jahrgang Gestalt an.

Das Literatur-JETZT!-Team: In der Mitte steht Michael Bittner, Zweiter von rechts ist Marcel Beyer.
Das Literatur-JETZT!-Team: In der Mitte steht Michael Bittner, Zweiter von rechts ist Marcel Beyer.  © Christian Raetsch

2007 gegründet, hat das Festival dieses Jahr Anerkennung erfahren. Literatur JETZT! wurde der Förderpreis des Dresdner Kunstpreises zuerkannt. Institutionell von der Stadt gefördert wird das Festival ohnehin.

Literatur ist eine Kunstform, die sich gewohnterweise ins Gesellschaftspolitische einmischt, weil man Literaten gern ein hohes Maß an Sensibilität und intellektuellem Scharfsinn zuschreibt.

Auch Literatur JETZT! habe es sich zum Grundsatz gemacht, gesellschaftliche Debatten aufzugreifen, sagt der Autor Michael Bittner, Mitgründer und Mitorganisator des Festivals.

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Themen des bevorstehenden Festival-Jahrgangs sind unter anderem die Rückkehr rechten Gedankenguts in den politischen Mainstream oder die innerdeutsche Ost-West-Auseinandersetzung. Ersteres wird bespielt etwa vom Schauspieler Robert Stadlober im literarischen Programm "Eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky" (26. September, 21 Uhr); mit dem damit verbundenen Eintauchen in die Weimarer Republik scheinen auch Parallelen zur heutigen Zeit auf, so Bittner.

Für Letzteres steht das Programm "Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat" (27. September, 18 Uhr). Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann werden darin im Anschluss an Dirk Oschmann ("Der Osten: eine westdeutsche Erfindung") und Katja Hoyer ("Diesseits der Mauer. Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990") das Ost-West-Dilemma auf eigenwillige Art neu interpretieren.

Festivalprogramm zählt insgesamt 27 Veranstaltungen

Des Weiteren geht es im Gespräch von Dana von Suffrin und Slata Roschal "Unsere Räume", moderiert von Aron Boks, um deutsch-jüdische Literatur (26. September, 19 Uhr), dreht es sich in "Dynamit und Hungerstreik", mit Friedemann Karig und Loel Zwecker, um Aktivismus und Protest.

Das Festivalprogramm zählt insgesamt 27 Veranstaltungen. Zu den bekanntesten Autoren zählen Nele Pollatschek, die aus ihrem Roman "Kleine Probleme" vorträgt (28. September, 18 Uhr), und der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm, der aus unveröffentlichten Erzählungen liest (28. September, 19.30 Uhr).

Niemals fehlen darf der Romancier, Essayist und Dichter Marcel Beyer, gebürtig aus Baden-Württemberg, Wahlheimat Dresden. Tritt Beyer beim Festival auf, steht, so er als DJ Platten auflegt, das Literarische im Hintergrund. "A Night with Marcel Beyer" - Termin am Mittwoch, 21 Uhr.

"Die große Festivalparty" mit dem DJ-Team 3F (Drive) steigt am Freitag, 23 Uhr. Das Kinderlesefest "Literatur FETZT!" beschließt das Festival am Sonntag. Hauptveranstaltungsort ist das Zentralwerk. Hier gelangt Ihr an Tickets.

Titelfoto: Christian Raetsch

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