Dresden - Zum achten Mal fand am Freitag die Alleinerziehenden-Messe in Dresden statt. Zwar präsentierten sich wie in den Vorjahren Dutzende Aussteller auf dem Messeparkett, herrschte wuseliges Treiben auf den Gängen. Aber diesmal war die Stimmung gedrückt.
Über 34.000 Alleinerziehende (Stand: Ende 2022) leben in Dresden - Hunderte davon schlenderten freitags durch den Kulturpalast, nahmen Flyer mit, ließen sich zu Themen wie Schwangerschaft, Berufstätigkeit und Finanzen beraten - inklusive Kinderbetreuung und Dolmetscher bei Bedarf.
Wer die Messe dieses Jahr besuchte, merkte jedoch: Hinter manchem Ausstelltisch wurde Trübsal geblasen. Schließlich werden soziale Angebote mitunter kommunal finanziert.
Geplante städtische Haushaltskürzungen betreffen auch Beratungsstellen wie das Frauen- und Mädchen-Gesundheitszentrum Medea, den Verein Familienleben oder das Männernetzwerk, die allesamt auf der Messe Präsenz zeigten.
Selbst die Fach- und Anlaufstelle für Alleinerziehende Dresden (FASAD) bangt um ihre Zukunft. Sie veranstaltet Kaffeerunden für Alleinerziehende in der Südvorstadt, vernetzt und berät betroffene Mütter und Väter.
Finanzierungsprobleme drücken Stimmung
Projektleiterin Nora Kohlenbrenner (41) eindringlich: "Wir führen mehr Beratungen durch als vergangenes Jahr. Der Bedarf steigt."
Zwar würdigte Gleichstellungsbeauftragte Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah (57) das Angebot in ihrer Eröffnungsrede als "essenziell". Doch die Stellenfinanzierung von Nora Kohlenbrenner und Kollegin Marion Gränitz (42) hängt in der Schwebe.
Ob sie 2025 wieder einen Messestand haben werden, ist unklar - das trübte unvermeidlich ihre Stimmung.