Mehr Orte zum Feiern gefordert! Grüne wollen OB Hilbert in die Pflicht nehmen
Dresden - Trotz einiger trüber Regentage ist klar: Die Freiluft-Saison steht vor der Tür und mit ihr Konzerte, Feiern und kulturelle Veranstaltungen. Doch der kreativen Szene in Dresden fehlen Orte, wo sie sich auch zu späterer Stunde treffen kann. Eine Folge davon sind nicht genehmigte Partys, die zu Konflikten und Polizeieinsätzen führen. Die Grünen wollen das jetzt ändern.
Polizeieinsätze wegen illegaler Feiern in der Heide, juristische Nachspiele für nicht genehmigte Feten zwischen Carolabrücke und Finanzministerium mit knapp 300 Ravern ("LoveWiesn"): Immer wieder gerät Dresdens kreative Szene, die nicht an Kommerz und profitorientiertem Bier-Verkaufsstand interessiert ist, in Konflikte auch mit Anwohnern, die sich über Ruhestörungen beschweren.
Da es bislang keine Flächen gibt, die ohne aufwendiges Genehmigungsverfahren oder kostspielige Auflagen genutzt werden können, flüchte sich die Szene in die Illegalität, so Grünen-Stadtrat Torsten Schulze (53).
Das will seine Fraktion ändern und Freiflächen für Open-Air-Veranstaltungen schaffen. Die sollen Raum für unkommerzielle Kultur, Theater, Tanz, gemeinsames Feiern, Lebensqualität bieten.
Denkbar seien etwa die Flutrinne, aber auch Parks und Brachflächen im Stadtgebiet. "Im Gegenzug müssen dabei auch Interessen der Anwohner und der Umweltschutz berücksichtigt werden", sagt Schulze.
So könnte es etwa Beschränkungen der Teilnehmer und Nutzungs-Zeiträume sowie Lärmschutzauflagen geben. Auch an Müll und Toiletten müsse gedacht werden.
Dresdens OB Dirk Hilbert soll Flächen finden
OB Dirk Hilbert (51, FDP) soll potenzielle Flächen ermitteln und Kriterien für eine mögliche (auch nächtliche) Nutzung nennen.
Dabei soll er mit Akteuren der Kreativszene zusammenarbeiten. "Wir sind kompromissbereit", sagt Student Lennart Happe (30, Tolerave e.V.) hoffnungsvoll. Andere Städte wie Leipzig zeigten, das sowas gut machbar sei.
Das letzte Wort zum Grünen-Antrag hat der Stadtrat.
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