Leopoldi bringt Wiener Schmäh ins Dresdner Kulturkraftwerk!
Dresden - Von wegen Kaffeehaus-Atmosphäre. Zwischen Grünpflanzen-Dschungel und Industriemobiliar lässt Operettenstar Andreas Sauerzapf (50) Wiener Schmäh erklingen. Am 23. Juni feiert er gemeinsam mit dem Ensemble Serenata Saxonia im Lokal "Kulturwirtschaft" (Kulturkraftwerk Mitte in Dresden) die Premiere seines Programms "Ich bin ein unverbesserlicher Optimist".
Der Titel verweist auf das gleichnamige Lied wie auch das Lebensmotto des Österreichers Hermann Leopoldi (†1959), einen gefeierten Komponisten und Humoristen. "Schnucki, ach Schnucki" oder "Die Novak aus Prag" gehören zu seinen bekanntesten Chansons und Schlagern.
Seinen Lebensmut verlor der jüdische Künstler nie. Selbst im KZ Buchenwald nicht, aus dem ihm seine in die USA emigrierte Frau 1938 freikaufen konnte.
1947 kehrte Leopoldi nach Österreich zurück - die Unterhaltungsbühnen rissen sich erneut um ihn.
"Viele von Leopoldis Liedern sind heute noch aktuell. Denn seine eingängigen Melodien sind mit bissigen Texten verbunden", weiß Sauerzapf.
Leopoldis Sohn kommt nach Dresden!
Zur Premiere seines Programms erwartet er einen ganz besonderen Gast: Ronald Leopoldi, den 1955 geborenen Sohn des Komponisten.
"Wir sind schon einige Jahre befreundet. Wir haben uns bei einem Programm über Buffos kennengelernt. Danach sprach er mich an, ob ich nicht die Lieder seines Vaters singen will", erzählt Sauerzapf.
Der gebürtige Wiener ist seit vielen Jahren Wahl- und Herzens-Dresdner.
Nun erfüllt sich der Wunsch von Leopoldi.
Da die Premiere mit 100 Gästen vermutlich schnell ausverkauft sein wird (Ticket 24 Euro, Tel. 0174/6644262), plant Gastgeber René Kuhnt (54) ein Zusatzkonzert.
Titelfoto: Steffen Füssel