Erste Dresdner Disco öffnet nur noch für Geimpfte und Genesene

Dresden - Das Regel-hin-und-her um das Coronavirus treibt manch einen Dresdner auf die Palme. Einer Diskothek reicht es nun auch komplett: Sie kürzt im Wirrwarr um die aktuellen Maßnahmen ab und beschränkt den Zutritt aufs Schärfste.

Der Club Gisela zeiht durch und lässt nur noch Geimpfte und Genesene herein. (Archivbild)
Der Club Gisela zeiht durch und lässt nur noch Geimpfte und Genesene herein. (Archivbild)  © Max Patzig

Nur noch Geimpfte und Genesene (sogenannte 2G-Regelung) dürfen ab sofort den Club Gisela an der Löbtauer Straße in der Friedrichstadt betreten, hieß es in einem Posting auf Facebook, das die Betreiber mit ihren Gästen am Donnerstagnachmittag teilten.

"Nach stundenlangen Gesprächen, Telefonaten und nachdenklichem Schweigen müssen wir Euch leider mitteilen, dass die einzige Möglichkeit, unser so geliebtes Business, welches offensichtlich null Lobby hat, weiter betreiben zu können, darin besteht, auf 2G zu gehen", so die Erklärung.

Und weiter: "Also gilt bis auf Weiteres Einlass nur mit Impfpass oder Genesenennachweis."

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Der Club wolle niemanden "ausgrenzen oder ähnliches". Jedoch müsse man diesen Schritt gehen, um den Betrieb weiter am Leben zu erhalten.

Damit geht die Gisela einen Weg, der härter ist, als Stadt und Land das derzeit vorsehen.

Bis zur Inzidenzgrenze von 35 je 100.000 Einwohnern ist das Besuchen von Veranstaltungen nämlich seit dieser Woche ohne Nachweise möglich, wie es in der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung heißt.

Am heutigen Donnerstag liegt die Inzidenz laut Robert-Koch-Institut bei 32,9.

Das gilt bei einer Inzidenz über 35 oder bei Erreichen der Vorwarnstufe

Impfnachweis: Dieses Dokument (oder einen Genesenennachweis) sollten Gisela-Gäste besser einstecken haben, wenn sie feiern gehen wollen.
Impfnachweis: Dieses Dokument (oder einen Genesenennachweis) sollten Gisela-Gäste besser einstecken haben, wenn sie feiern gehen wollen.  © dpa/Christophe Gateau

Ab Inzidenz 35 muss ein Impf-, Test- oder Genesenennachweis vorgelegt werden. Zudem müssten die Kontaktdaten der Besucher erfasst werden. Dies gilt jedoch nur für Veranstaltungen in Innenräumen.

Sollte die Inzidenz über 35 liegen oder die Vorwarnstufe erreicht werden (in Dresden: 650 belegte Betten auf Normal- oder 180 Betten auf Intensivstationen durch Covid-19-Patienten in ganz Sachsen), dürften nur noch 50 Prozent der regulär zulässigen Gäste einen Veranstaltungsort besuchen.

Sollten die Veranstalter aber nur Geimpfte und Genesene in die Location lassen, entfällt diese Beschränkung.

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Etwas Positives hat Giselas Vorgreifen damit: Für die Gäste ändert sich beim Überschreiten der 35er-Inzidenz erst mal nichts.

Update, 19.55 Uhr: So erklärt der Club-Chef sein Vorpreschen

Gisela-Chef Andy Pönicke (42) sieht sich gezwungen, 2G einzuführen, um öffnen zu können.
Gisela-Chef Andy Pönicke (42) sieht sich gezwungen, 2G einzuführen, um öffnen zu können.  © Eric Münch

"Ab einer Inzidenz von 10 gilt in der Disko Maskenpflicht. Das ist aber nicht umsetzbar, weil niemand beim Tanzen die Maske aufbehält", sagt Gisela-Chef Andy Pönicke (42) im Gespräch mit TAG24. Bei Verstößen droht ein Bußgeld.

In den letzten zwei Wochen sei deshalb nur der Biergarten geöffnet gewesen, in der Hoffnung auf bessere Regeln für Clubs in der neuen Verordnung des Freistaats.

Die ist zwar am heutigen Donnerstag in Kraft getreten, habe die Situation aber für ihn noch erschwert: "Die Alternative zu 2G oder der Maskenpflicht wäre deshalb zu schließen", so Pönicke.

Weil er ja öffnen dürfe, bekäme er dann aber weder Überbrückungshilfen noch könnte er seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.

Titelfoto: Montage: Max Patzig, dpa/Christophe Gateau

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