Drei Tage Stadtfest in Dresden: 500.000 Menschen feiern trotz Gewitter beim "Canaletto"
Dresden - Es gilt als eines der größten Stadtfeste überhaupt: Drei Tage lang feierte Dresden sein berühmtes "Canaletto"-Fest. Etwa 500.000 Menschen zog es in die City, Hotels in der Innenstadt und näheren Umgebung waren ausgebucht. Veranstalter und Schausteller zeigten sich zufrieden - auch wenn das Highlight am Ende doch noch ins Wasser fiel.
Als Organisator Frank Schröder (55) am heutigen Sonntag vor die Kameras trat, suchten die Stadtfest-Besucher gerade Schutz - eine Gewitterfront zog übers Stadtgebiet.
Für knapp eineinhalb Stunden musste das 1,2 Millionen Euro teure Canaletto sogar unterbrochen werden. Menschen suchten Schutz in Kirchen, Museen und Kneipen.
Gegen 16.40 Uhr Entwarnung: Das Fest ging weiter. Nur sein Feuerwerk fiel ins Wasser. "Das ergibt bei der Feuchtigkeit keinen Sinn", so Schröder.
Doch das machte die vorherigen Tage nicht wet(t): Bei bis zu 31 Grad feierte die Stadt bis in die Abendstunden.
1500 Mitwirkende auf zehn Bühnen
Erstmals eröffneten die Dresdner Philharmonie zusammen mit dem Kreuzchor das Fest am Freitag auf dem Theaterplatz.
Mit Bühnengrößen von Ex-"Rosenstolz"-Frontfrau "AnNa R." (54) bis zu den Firebirds wütete - außer in der Regenpause - dort die Partymenge. Insgesamt wirkten 1500 Menschen auf zehn Bühnen.
Auf der Hauptstraße schlenderte man erstmals entlang eines Trödelmarktes, das Königsufer rief Mittelalter-Fans zum Ritter-Spektakel.
"Unser Brot ist Alltags-Luxus", sagte Bäckermeister Marlon Gnauck (43), der seine Tradition auf der Handwerksmeile präsentierte, zu TAG24.
Außergewöhnlich hohes Besucheraufkommen am Bundeswehr-Stand
Vor allem die Blaulichtmeile sorgte im Vorfeld für Aufregung: Erstmals stellte die Bundeswehr den Raketenwerfer der "Patriot"-Luftabwehr aus.
"Wir hatten ein außergewöhnlich hohes Besucheraufkommen", sagte Oberstleutnant Robert Habermann (53) gegenüber TAG24.
Es habe keine Stunde ohne interessierte Familien samt Kindern und Älteren gegeben. Jeden Tag gab es kleinere Grüppchen, die sich dagegen aussprachen.
"Aber von unseren Besuchern haben wir mehrheitlich positives Feedback erhalten", so Habermann.
Ähnliches konnte Schröder berichten. Keine nennenswerten Zwischenfälle, nur 45 Rettungseinsätze und das meistens wegen Hitze. Fazit: "Gänsehaut-Stimmung! Wir sind sehr, sehr zufrieden."
Titelfoto: Max Patzig