Diese Kult-Band feiert Jubiläum im Alten Schlachthof

Dresden - Wenn eine Band einem ihrer Alben eine komplette Tournee widmet, muss es ein besonderes sein. Für Keimzeit ist das "Primeln & Elefanten".

Keimzeit starten am Samstag ihre Tour zum 30-jährigen Album-Jubiläum "Primeln & Elefanten".  © Bernd Brundert

Das vierte Album der Gruppe wurde am 18. April 1995 veröffentlicht. Dieses 30-jährige Jubiläum feiern Keimzeit um Frontmann Norbert Leisegang (64) mit einer ausgiebigen Tour. Der Auftakt ist am Freitag in Dresden, im Alten Schlachthof.

Als 1994 die Songs für "Primeln & Elefanten" aufgenommen wurden, regierten Grunge, Hip-Hop und Techno die Musikwelt, gingen Bands wie Portishead oder The Prodigy experimentell-elektronische Wege.

Den Keimzeit-Musikern war das damals völlig egal, sie setzten dem Zeitgeist einen Sound der 70er- und 80er-Jahre entgegen, eingespielt mit Naturinstrumentarium.

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Der Stilmix war breit gefächert: von Blues und Chanson über Jazz bis Folk. Vom Vorgängeralbum "Bunte Scherben", das den Über-Hit "Kling Klang" enthält, schwappten noch lateinamerikanische Elemente in "Primeln & Elefanten" hinein, auch experimentierte Keimzeit mit Klezmer-Einflüssen und Walzer-Melodien.

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Keimzeit blickt nostalgisch zurück: "Arbeit am Album war paradiesisch"

Frontmann Norbert Leisegang (64) trat mit seiner Band im Jahr 2015 auf dem Dresdner Stadtfest auf. (Archivbild)  © Eric Muench

Vielen Fans gilt dieses Album bis heute als Meisterwerk. Leisegang bezeichnet es rückblickend und mit einem Augenzwinkern als "Müsli-Pop", geprägt von "Hippie-Feeling".

Für die Tour habe man das Repertoire modifiziert, spiele nur zehn der insgesamt 16 Titel. Sicher auf der Setlist stehen der Titelsong, dazu Fan-Lieblinge wie "Windstill", "Donauangler", "Näher mein Herz", "Mit dem Regen" und "Gott will". Ergänzt mit weiteren Keimzeit-Songs, die in Charakter und Stil zu den genannten Titeln passen.

Mit der "30 Jahre 'Primeln & Elefanten'-Tour" feiert Keimzeit eine für sie besondere Platte. "Für uns war die Arbeit am Album paradiesisch", erinnert sich Norbert Leisegang. "Alles war erlaubt, niemand quatschte der Band rein." Dieses "Easy-Living-Gefühl" soll nun auch die Tour prägen. Die noch etwas Besonderes bereithält.

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Im Herbst 2024 reiste Keimzeit nach Kuba. Die Band spielte dort unter anderem - völlig untypisch - auf einem Heavy-Metal-Festival. Trompeter Sebastian Nachtwei hat seine persönlichen Eindrücke aus Havanna und Santa Clara aufgeschrieben. "Keimzeit in Kuba. Das Tourtagebuch" erscheint heute im Dresdner Ultraviolett Verlag (18 Euro) und ist erstmals am Merchandise-Stand der Jubiläumstour erhältlich.

Das Konzert im Alten Schlachthof beginnt um 20 Uhr, Resttickets: 40,75 Euro.

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