Der heimliche Star der "Addams Family": Wie ich mich in Onkel Fester verwandle
Dresden - Zum Finale der Sommer-Saison kehrt die "Addams Family" zurück in den Schlossgarten von Schloss Übigau.
Auf dem Kopf von Schauspieler Sebastian "Gniechel" Christ (45) türmt sich der Rasierschaum wie Schlagsahne auf einer Torte. Er muss selbst lachen als er in den Spiegel sieht.
Für die Rolle des Onkel Fester in "Addams Family" im Sommertheater auf Schloss Übigau lässt er im wahrsten Sinn des Wortes Haare - und zwar alle!
Maskenbildnerin Simone rasiert rigoros Gniechels Kopf- und Barthaar ab. "Ein halbes Jahr habe ich die Haare wachsen lassen, den Bart habe ich mir einen Monat nicht abrasiert" - kaum hat er's ausgesprochen, ist schon alles weg.
"Aber besser als eine Latexmaske auf dem Kopf. Da schwitzt man zu sehr drunter", weiß Gniechel. Freundin Uta hat die Glatzkopfrasur abgesegnet. Als Schauspielerin weiß sie, dass man für manche Rolle Opfer bringen muss.
"Fettanzug" mit Puller-Öffnung: So geht Onkel Fester aufs Klo
"Addams Family" steht in der dritten Sommersaison auf dem Übigauer Spielplan der Comödie (15 Vorstellungen bis 17. September) - und Gniechel ist die dritte Fester-Besetzung.
Die Rolle ist ihm wie auf den Leib geschrieben, er spielt den bleichen Onkel mit den dunklen Augenringen nicht zum ersten Mal. "Mit der Musical Company in Pinneberg stehe ich auch als Fester auf der Bühne. Doch die Fassung ist ein andere, ich musste für Dresden tatsächlich Text lernen", verrät Gniechel.
Aus Pinneberg hat er nicht nur die Rollen-Erfahrung, sondern auch den eigenen "Fettanzug" mitgebracht. Denn Onkel Fester ist recht voluminös.
Der Anzug hat eine kleine, aber entscheidende Besonderheit: "Eine Kostümbildnerin hat mir eine Puller-Öffnung mit Reißverschluss eingenäht, damit ich mich im Notfall nicht aus dem kompletten Kostüm schälen muss", schmunzelt Gniechel, der sich nach 40 Minuten in der Maske kein bisschen mehr ähnlich sieht.
Titelfoto: Norbert Neumann