Rammstein-Fans und -Gegner in Dresden unterwegs
Dresden - Nicht ganz Dresden verfällt ins Rammstein-Fieber!
Wegen der Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Sänger Till Lindemann (61) sammelten sich ab 16 Uhr rund 250 Demonstranten am Jorge-Gomondai-Platz zu einer Demo gegen die Stadt.
"Wir fordern eine Absage der Rammstein-Konzerte in Dresden", sagte eine Rednerin auf der Auftaktkundgebung, "und eine gründliche rechtliche und kulturpolitische Aufarbeitung der Fälle und die Spende der eingenommenen Gelder an Projekte und Vereine, die mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt arbeiten."
Über Königstraße, Augustusbrücke und Devrientstraße zog die Demo zum Parkplatz an der Pieschener Allee.
Der Versammlungsleiter outete sich dort selbst als ehemaliger Rammstein-Fan, zerschnitte dann sein Band-Shirt.
Während der Demo kam es immer wieder zu Wortgefechten mit Fans der Band, bis zum Ende blieb es allerdings friedlich.
Fans docken beim Alberthafen an
Wenn auch nicht mit perfekter Sicht auf Lindemann und Co.: Wer am heutigen Mittwoch ohne Ticket Rammstein lauschen wollte, konnte im Biergarten des Restaurants Alberthafen wenigstens Teile von Leinwand und Bühnenkonstruktion erhaschen.
Restaurantchef Thomas Kian-Zenker (40) geht davon aus, dass einige Gäste hauptsächlich der Musik wegen in den Biergarten einkehren. "Wir schicken niemanden weg, und wenn während des gesamten Konzerts nur ein Eis gegessen wird", gibt er sich kulant.
Wenngleich nicht selbst Rammstein-Fan, versteht er die Euphorie mancher Fans, wird in den nächsten Tagen zur Einstimmung schon tagsüber Rammstein-Hits laufen lassen.
"Die stellen wir natürlich aus, wenn die Band auf die Bühne geht. Bei uns wird man die Musik gut mithören können, das habe ich schon beim Soundcheck festgestellt."
Titelfoto: Steffen Füssel