Dänische Schlagerikone gastiert im Boulevardtheater!
Dresden - "Ich will 'nen Cowboy als Mann" (1963) oder "Ich will alles" (1983) - diese Schlager von Gitte Haenning (77) sind Evergreens. Doch gerade diese Ohrwürmer werden erst in der Zugabe zu hören sein, wenn die dänische Sängerin am 7. Mai mit ihrem Programm "Für Immer und Neu" im Boulevardtheater gastiert (Tickets ab 45 Euro).
Der Grund sprudelt Gitte nur so von den Lippen: "Ich will mein Publikum erobern und überraschen. Ich will auf der Bühne die Musik haben, die ich spüre, die empfinde, die ich lebe. Das ist ein Risiko. Ich gehe nicht auf Nummer sicher. Aber ich glaube, dass mein Publikum diese Individualität schätzt. Wenn ich singe, male ich Bilder."
Das richtige Stichwort in Dresden. "Ich bin romantisch, aber kein Fan von Caspar David Friedrich", spielt Gitte auf das Jubiläumsjahr an. "Ähnlich geht es mir mit Wagner. Er ist ein großartiger Komponist - aber ich verstehe ihn nicht", gibt Gitte unumwunden zu. "Er berührt mich nicht."
Aber gerade darauf kommt es ihr an. "Berühmtheit ist nicht wichtig. Sich inspirieren zu lassen, ist wichtig." Gitte mag viel lieber Igor Strawinsky. Aber auch das Grüne Gewölbe, die Frauenkirche, die Semperoper. "Ich habe mehrfach Vorstellungen in der Semperoper besucht", verrät Gitte.
Die Dänin ließ und lässt sich gern verführen - von Volksliedern, von Jazz, Blues, von guten Schlagern und Chansons. Als die noch tonangebend beim Eurovision Song Contest waren, der da noch Grand Prix Eurovision de la Chanson hieß, nahm Gitte in den 60er- und 70er-Jahren selbst dran teil.
"Da habe ich ihn gemocht. Heute setzte ich mich mit Popcorn vor den Fernseher und lache ein bisschen. Aber eigentlich ist es doch absurd, sich in drei Minuten darstellen zu müssen", sagt eine Frau, die schon mit acht Jahren als skandinavischer Kinderstar auf der Bühne sang und bis heute mit großer Stimme überzeugt. "Dabei tue ich nichts für meine Stimme. Ich übe wenig, ich bin da furchtbar faul. Es hat wohl mehr mit meiner Seele zu tun."
Titelfoto: Bildmontage: Imago/Christian Schroedter, PR/Robert Jentzsch