Böhse Onkelz und 01099: Heiße Konzerte an diesem Open-Air-Wochenende

Dresden - Es war das große Konzert-Doppelpack der sich zum Ende neigenden Open-Air-Saison an diesem Wochenende: Das Dresdner Rap-Trio 01099 bespielte am Freitag das ausverkaufte Areal der Filmnächte am Elbufer, die Böhsen Onkelz rockten freitags und samstags vor jeweils rund 70.000 Fans an der Rinne im Ostragehege. Eine Art Familientreffen war es in beiden Fällen.

Vor der Dresdner Skyline feierten die Rapper Gustav, Paul und Zachi von der Neustadt-Band 01099 am Freitag ihr Heimspiel.
Vor der Dresdner Skyline feierten die Rapper Gustav, Paul und Zachi von der Neustadt-Band 01099 am Freitag ihr Heimspiel.  © SZ/Veith Hengst

Als Familie bezeichnen Gustav, Paul und Zachi, die sich nach der Postleitzahl 01099 ihrer Neustädter Heimat benannt haben, ihre Fans.

Bei ihrem Heimspiel beschworen sie ein ums andere Mal das Zusammengehörigkeitsgefühl: "Ihr seid unsere Family", hieß es so oder ähnlich immer wieder zwischen den gerappten Hits, die mehr sanfter Pop sind denn harter Hip-Hop.

Von "Dies & Das" bis "Durstlöscher" flitzten die drei wie Flummis über die Bühne und begrüßten ihren früheren Supporter und heutigen Freund Ski Aggu für einen Gastauftritt.

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So gefiel es auch den Eltern, die etliche der mehrheitlich jungen Fans begleiteten.

Böhse Onkelz rocken Dresden

Die Böhsen Onkelz rockten an zwei Tagen vor zusammen rund 140 000 Fans an der Rinne.
Die Böhsen Onkelz rockten an zwei Tagen vor zusammen rund 140 000 Fans an der Rinne.  © privat

Von Ferne hörte man zeitgleich die Riffs des Onkelz-Konzertes in die Neustadt wehen. Am Samstag gab es deftigen Nachschlag. "Dynamo, Dynamo, Dynamo", hallt es früh durch die Rinne.

Keine fünf Meter daneben kommt von drei, vier Leuten aus dem Erzgebirge der Gruß zurück: "Derbysieger, Derbysieger, he, he". Böse Blicke, aber dann weit geöffnete Arme. Beim Fußball hätte es leicht zu Zoff kommen können, nicht bei den Böhsen Onkelz - "La Familia".

Da sind sich selbst Männlein und Weiblein aus Dresden und dem Raum Aue nicht spinnefeind. Sie tanzen, singen, pogen und feiern zusammen ein zweieinhalbstündiges Fest - ein brachiales, ein mitreißendes und ein schweißtreibendes. Die anfangs 37 Grad brannten sich bei einigen in den Körper.

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Das Publikum ist gemischt. Es sind nicht nur Fans da, die den Onkelz seit nunmehr 44 Jahren die Treue halten. Die Mittfünfziger haben die Musik quasi vererbt: Teenies sind mit Müttern, Vätern oder gar Großeltern da. "Hier sind drei Generationen vereint", freute sich Bassist Stephan Weidner. "Schön, dass ihr eure Liebe weitergegeben habt."

Onkelz spielen ihre Klassiker

Musikalisch wanderten die vier Frankfurter durch ihre Bandgeschichte, mischten alte und neuere Songs. Natürlich durften die ganzen Gassenhauer wie "Auf gute Freunde", "Stunde des Siegers", "So sind wir", "Erinnerungen" und auch "Mexico" nicht fehlen.

Nicht von der Stimmung, aber vom Gefühl her war "H" der Höhepunkt. Darin besingt Kevin Russell seine Drogensucht. Seit 13 Jahren ist er clean, wie er stolz mitteilte. Es war a cappella. Die Stimme von Russell und die Gitarre von Matthias "Gonzo" Röhr. Gänsehaut - bei allen Dresdnern und Erzgebirgern.

Titelfoto: Montage: SZ/Veith Hengst, privat

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