Beliebte Dixiemeile steht in Dresden auf der Kippe: Was steckt dahinter?

Dresden - Findet das 53. Internationale Dixieland Festival mit oder ohne Jazz-Meile statt? Die beliebte Meile mit Gratis-Musik auf acht Bühnen steht auf der Kippe!

Mit 400.000 Gästen ist das Dixieland Festival ein Besuchermagnet - auch dank der Jazzmeile.
Mit 400.000 Gästen ist das Dixieland Festival ein Besuchermagnet - auch dank der Jazzmeile.  © Steffen Füssel

Die Festival-Vereinigung beklagt "kurzfristig unbezahlbare Auflagen zur Terrorabwehr", appelliert an die Stadt, das Festival zu unterstützen‍.

Seit 24. März sieht sich das Festival mit Mehrkosten in Höhe von rund 120.000 Euro konfrontiert, die sich aus erhöhten Sicherheitsauflagen der Stadt bei öffentlichen Großveranstaltungen ergeben.

Konkret heißt das: feste und mobile Absperrungen (etwa Betonelemente) inklusive Security-Personal an allen Zufahrten. Sie sollen Überfahrtaten verhindern.

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"Wir haben Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen zur Terrorabwehr. Doch mehr als 120.000 Euro bis zum Beginn des Festivals am 11. Mai aufzubringen, um alle Auflagen finanziell, materiell und personell abzusichern, ist schier unmöglich", erklärt Hendrik Meyer, Sprecher der Sächsischen Festival Vereinigung (SFV).

SFV sieht sich nicht für Terrorabwehr verantwortlich

Festival-Sprecher Hendrik Meyer bangt um die Jazzmeile.
Festival-Sprecher Hendrik Meyer bangt um die Jazzmeile.  © Holm Helis

"Die Absperrungen kann die Stadt Dresden nicht ansatzweise in notwendiger Menge zur Verfügung stellen. Sie müssten kostenintensiv aus Mannheim – da dort noch vorrätig – angemietet werden."

Die SFV sieht sich verantwortlich für die allgemeine Sicherheit des Festivals, jedoch nicht für Terrorabwehr.

Laut Meyer habe sich die Stadt Dresden bei der Unterstützung für notwendige Sicherheitsmaßnahmen bislang "bedeckt gehalten".

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Am Donnerstagabend dann die Wende. So teilte die Stadt mit: "Das Dixieland Festival hat sich in dieser Woche mit der Bitte an den Oberbürgermeister gewandt, sich für den Erhalt der Dixie-Meile einzusetzen. Fakt ist, dass nicht zuletzt nach den Anschlägen in Magdeburg, Mannheim und München jede Veranstaltung einer Risikoanalyse unterzogen werden muss. Polizei und Stadt arbeiten dabei eng und abgestimmt zusammen."

Und weiter: "Dieses Vorgehen kann dazu führen, dass die Sicherheitsanforderungen an eine Veranstaltung erheblich steigen. Auch die Stadt selbst ist bei Veranstaltungen wie z.B. den Weihnachtsmärkten oder dem Stadtfest von solchen Auswirkungen der Sicherheitslage betroffen. Im Falle der Dixie-Meile finden weitere Gespräche statt, um zu einer Lösung zu kommen, die auf der einen Seite für den Veranstalter leistbar ist, auf der anderen Seite aber auch die Sicherheit vor Anschlägen mit Fahrzeugen gewährleistet."

Erstmeldung von 16.40 Uhr, zuletzt aktualisiert um 17.47 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Holm Helis

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