Alexander Laceys Weltkarriere endet im Weihnachtscircus: Tränen-Abschied vom großen Löwen-Flüsterer
Dresden - Wow - ist das eine Nummer! Mit einem Besucher-Rekord von exakt 85.241 Besuchern beendete der 25. Dresdner Weihnachts-Circus am Freitag die Saison.
Doch die Freude über die fantastische Zuschauerzahl ist ein wenig getrübt: Denn die letzte Show in der Manege war zugleich die letzte Vorstellung des international preisgekrönten Tiertrainers Alexander Lacey (46) und seiner weltweit größten Raubkatzen-Gruppe. Seine zwölf Tiger und Löwen werden nie mehr in einem Zirkus zu sehen sein.
Es war ein emotionaler Abschied - mit 2400 Zuschauern, Standing Ovations, Tränen vor und hinterm Vorhang. "Aus ganz Europa und den USA sind meine Freunde und Weggefährten angereist, um meine Tiere und mich noch einmal in der Manege zu sehen", sagt Lacey.
"Die Tiere sind mein Leben. Es war mir wichtig, noch einmal mit ihnen zu arbeiten - hier in Dresden, vor diesem fantastischen Publikum."
Lacey will mit seinen Tieren beerdigt werden
Mit zwölf Jahren stand der Brite das erste Mal in einem Raubtierkäfig - 34 Jahre und mehr als 20.000 Shows später nimmt er Abschied. Nicht ohne Geschenke.
Circus-Prinzipal Mario Müller-Milano (74) würdigte Laceys Arbeit mit zwei Tigern aus Hutschenreuther Porzellan - aus seiner Privatsammlung. Circus-Manager Dirk Porn überreichte einen großen Druck mit den schönsten Fotos von Laceys Auftritten 2019/20 und 2022/23.
Das Publikum applaudierte mit Tränen und Gänsehaut einem Mann, der seinen Tieren mit Respekt und Freundschaft begegnet.
"Natürlich bin ich traurig, nicht mehr mit meinen Tieren auftreten zu können", sagt Lacey. Das schon in vielen Ländern geltende Raubtierverbot schränkt seine Auftrittsmöglichkeiten ein.
"Aber es tröstet mich, dass ich bei meinen Tieren bleibe. Wir ziehen auf die Farm vom Zirkus Krone in Weßling bei München" - einer Heimstatt für "pensionierte" Zirkustiere.
"Dort können die Raubkatzen von den Besuchern wie in einem Tierpark beobachtet werden." Trennen würde sich Lacey nie von seinen Tieren: "Ich werde mich später auch mal zusammen mit der Asche meiner Löwen und Tiger beerdigen lassen."
Titelfoto: Holm Helis