Mercedes erfasst Kind (†6): Musste der Junge wegen eines illegalen Rennens sterben?
Dresden - Am Samstagabend ist es in Dresden zu einem tragischen Unfall gekommen. Ein sechs Jahre altes Kind ist tot.
Gegen 20.50 Uhr kam es mit einem Mercedes Benz auf Höhe der Haltestelle Schweizer Straße auf der Budapester Straße zu dem schweren Unglück, als die schwarze C-Klasse bei dem folgenschweren Zwischenfall mit einem kleinen Kind kollidierte.
Ersten Erkenntnissen zufolge lief der Junge gerade über die Straße, als er von dem Auto erfasst wurde. Der Fahrer war stadteinwärts unterwegs und hatte keine Möglichkeit mehr, dem Kind auszuweichen.
Wie die Polizei auf TAG24-Nachfrage bestätigen konnte, wurde der Sechsjährige infolge des Aufpralls über den Fußweg und durch die Scheibe des Haltestellenhäuschens geschleudert.
Das Kind trug schwerste Verletzungen davon und musste noch am Unfallort notärztlich versorgt werden. Der Junge wurde wenig später von den Rettungskräften in ein Krankenhaus gefahren.
Allerdings erlag er dort letztlich trotz aller Bemühungen seinen schweren Verletzungen.
Tödlicher Unfall mit Kind in Dresden: Fahrer sowie Insassen des Autos blieben körperlich unverletzt
Der 31-jährige Fahrer der C-Klasse sowie die weiteren Insassen des Wagens blieben körperlich unverletzt. Das Auto trug darüber hinaus im Frontbereich lediglich einen Sachschaden davon.
Ob der Wagen möglicherweise illegal getunt war und ob der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls gar an einem ebenfalls illegalen Autorennen teilnahm, ist derzeit nicht geklärt und Teil der Ermittlungen.
Außer dem Mercedes war wohl noch ein BMW an dem Unfall beteiligt. Auch ist noch nicht klar, ob der Fahrer am Abend zu schnell unterwegs war.
Neben der Polizei und den Notärzten waren auch Feuerwehrkräfte der alarmierten Rettungswache Altstadt im Einsatz. Zudem rückte ebenfalls der Kriseninterventionsdienst zur Betreuung an.
Für gleich mehrere Stunden war die Budapester Straße in der Folge stadteinwärts voll gesperrt, die Buslinie 62 wurde entsprechend umgeleitet.
Unfall auf der Budapester Straße in Dresden: Polizei prüft Hintergründe
Warum der syrische Junge auf die Straße lief, ist derzeit nicht bekannt.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang sowie den genauen Umständen des Dramas laufen derzeit.
Update, 23. August, 19.43 Uhr: 31-Jähriger festgenommen
Nach dem tödlichen Verkehrsunfall mit einem sechsjährigen Kind hat die Polizei einen 31 Jahre alten Autofahrer am Sonntag festgenommen. Im Zuge der Ermittlungen habe sich der Verdacht erhärtet, dass es ein illegales Autorennen gegeben hatte, teilte die Polizeidirektion Dresden mit. Beamte hätten den Mann am Nachmittag in seiner Wohnung in Dresden-Löbtau festgenommen. Er befinde sich in Polizeigewahrsam und werde am Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, hieß es.
Update, 23. August, 10.10 Uhr: Polizei startet Zeugenaufruf nach tödlichem Unfall in Dresden
Wie die Polizei inzwischen bekannt gab, wollten am Abend insgesamt drei Kinder die Budapester Straße überqueren.
Die Beamten ermitteln gegen den Fahrer des Mercedes nach dem tödlichen Drama wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Zudem liegen Zeugenaussagen vor, die besagen, dass der 31-jährige Syrer wohl ein illegales Autorennen mit einem 23-jährigen syrischen BMW-Fahrer durchgeführt hatte, als es zu dem Unfall kam.
Entsprechend sei gegen beide Autofahrer ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet worden, hieß es. Die Polizei stellte die Führerscheine beider Verkehrsteilnehmer sicher. Die Ermittlern bitten im Zuge der Ermittlungen zum genauen Unfallhergang sowie der Fahrweise der beiden Autofahrer um die Mithilfe möglicher Zeugen.
Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden telefonisch unter der Rufnummer 03514832233 entgegen.
Titelfoto: Roland Halkasch